Schulgewalt

Berlin Schüler schlägt Rektor blutig

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Der 15-Jährige hatte an einer Berliner Schule wiederholt den Unterricht gestört. Als der Direktor der integrierten Haupt- und Realschule der Lehrerin im Klassenzimmer zur Hilfe kam, eskalierte die Situation. Der Jugendliche griff sich einen Plakatständer und schlug damit dem Pädagogen auf den Kopf.

Erneut hat ein Berliner Schüler einen Lehrer brutal angegriffen und verletzt. Ein 15-jähriger Schüler schlug am Mittwochvormittag nach Polizeiangaben seinen Rektor mit einem Kartenständer so auf den Kopf, dass dieser eine Platzwunde erlitt.

Der Jugendliche hatte den Unterricht einer Vertretungslehrerin gestört. Der 61-jährige Rektor der integrierten Haupt- und Realschule im Stadtteil Grünau rief ihn aus der Klasse, aber der Schüler blieb sitzen und beleidigte beide Lehrer. Als der Rektor nach dem Schüler griff, nahm der Jugendliche einen in der Nähe stehenden Kartenständer und schlug ihm damit an den Kopf. Danach verließ er die Schule. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung, den Namen der Schule teilte sie nicht mit.

Ähnliche Angriffe sorgten in den vergangenen Jahren immer wieder für Aufsehen. Im Januar 2008 brach in Weißensee ein 17-jähriger betrunkener Schüler einem 55-jährigen Lehrer durch einen Faustschlag die Nase. Der Lehrer hatte sich vor die Klassentür gestellt, um zu verhindern, dass der Schüler den Unterricht verließ.

Im Juni 2007 schlug ein Jugendlicher in Neukölln einen Lehrer nieder, als der ihn vom Schulhof schickte. Der Schüler schlug den Lehrer mit der Hand mehrmals so stark ins Gesicht, dass dieser verletzt zu Boden ging und in ein Krankenhaus gebracht wurde.

Kurz zuvor war in Tempelhof eine Lehrerin von Jugendlichen im Klassenzimmer angegriffen worden. Zwei Maskierte im Alter von 14 und 15 Jahren stürmten in die Klasse, bedrohten die Lehrerin mit einer Stahlrute und raubten ihre Tasche. Sie waren von einem 16-Jährigen aus der Klasse, der nicht versetzt werden sollte, angestiftet worden und sollten sein Zeugnis stehlen. Bei dem Angriff kamen mehrere Schüler der Lehrerin zu Hilfe.

Im Juni 2006 war der Leiter einer Grundschule in Neukölln von einem 17-Jährigen niedergeschlagen worden. Wenige Tage zuvor hatte ein Zwölfjähriger eine 62 Jahre alte Lehrerin mit einem Faustschlag im Gesicht schwer verletzt. Schulsenator Jürgen Zöllner (SPD) hatte damals eine starke Zunahme der Gewaltvorfälle an Berliner Schulen bekannt gegeben.

( dpa/mim )