Der tödliche Verkehrsunfall vom 18. Oktober, bei dem ein 77-jähriger Tourist am Potsdamer Platz starb, ist aufgeklärt. Der flüchtige Autofahrer ist nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft einer der beiden Männer, die am Sonntag in Brandenburg ebenfalls bei einem Unfall ums Leben kamen.
Der tödliche Unfall vom Potsdamer Platz in Berlin, bei dem ein 77-Jähriger Mann aus Zwickau ums Leben kam, bleibt aller Wahrscheinlichkeit nach rechtlich ungesühnt. Der Todesfahrer, der bei dem Unfall im Oktober Fahrerflucht beging, raste nach Erkenntnissen der Berliner Staatsanwaltschaft am Wochenende im brandenburgischen Blankenfelde bei einem Unfall selbst in den Tod.
Demnach handelt es sich um einen 19-Jährigen Mann, der aufgrund von DNA-Spuren aus dem Unfallauto vom Potsdamer Platz identifiziert wurde. „Es gibt deutliche Hinweise, dass er der Unfallverursacher ist“, sagte eine Sprecherin der Berliner Staatsanwaltschaft.
Der 19-Jährige war am Sonntag mit einem 21 Jahre alten Komplizen an einem Einbruch in eine Drogerie in Blankenfelde beteiligt und in einer panischen Fahrt vor der Polizei geflüchtet. Ganz in der Nähe der Drogerie prallte der Wagen gegen einen Baum und wurde durch die Wucht des Aufpralls fast in zwei Teile gerissen. Beide Insassen, die laut Staatsanwaltschaft den gleichen Namen trugen, starben noch am Unfallort. Ob es sich um Brüder türkischer Abstammung handelt, wie die „Märkische Allgemeine“ berichtete, konnte die Sprecherin nicht bestätigen. Die Potsdamer Polizei erklärte lediglich, beide seien polizeibekannt. Hinweise auf Trunkenheit gab es nicht.
Die Ermittlungen gehen dennoch weiter
Obwohl das Verfahren gegen den 19-Jährigen, der seit geraumer Zeit für die Staatsanwaltschaft als der Unfallfahrer vom Potsdamer Platz galt, nun wegen Todes eingestellt wurde, gehen die Ermittlungen weiter, sagte Staatsanwaltssprecherin Simone Herbeth. Der Grund ist, dass der Unfall noch nicht endgültig aufgeklärt ist. So werde bislang auch gegen den eigentlichen Nutzer des Fahrzeugs ermittelt.
Am 18. Oktober hatte der Fahrer eines PS-starken BMW trotz roter Ampel den Touristen aus Sachsen überfahren und war geflüchtet. Der Mann starb noch am Unfallort. Der Fahrer konnte jedoch bis jetzt nicht ermittelt werden, weil der Halter des Fahrzeugs erklärte, er sei nicht der regelmäßige Nutzer und dieser wiederum erklärte, an dem Tag nicht gefahren zu sein. Dabei sollen auch familiäre Beziehungen eine Rolle gespielt haben, bei denen Beschuldigte von einem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch machen können.
Nach einem Bericht der „Märkischen Allgemeinen“ kamen am Montag zahlreiche Angehörige zur Polizeiwache in Zossen (Teltow-Fläming), um Abschied von den beiden Toten zu nehmen. Dabei sei es teilweise zu „sehr emotionalen Szenen“ gekommen. Schließlich seien einige Familienmitglieder unter Polizeibegleitung zu einem Bestattungsinstitut geführt worden, um die Leichen zu sehen.
dpa/sei