Es war das Lieblingsschloss von Friedrich Wilhelm I. Heute ist es ein beliebtes Ausflugsziel - und eine schöne Kulisse.
„Es ist gewiß ein ziemlich häßliches Gebäude, aber doch noch mehr originell als häßlich, und in seiner Apartheit nicht ohne Interesse“, schreibt Theodor Fontane über seinen Besuch im Schloss Königs Wusterhausen 1862. Einige Zeilen weiter in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ schwärmt er denn doch über „die ganze Herrlichkeit des Schlosses“.
1698 hatte Friedrich WilhelmI. das Gut Wusterhausen zu seinem zehnten Geburtstag von seinem Vater geschenkt bekommen. Das Jagdschloss bildete fortan den Rückzugsort des Kronprinzen und späteren „Soldatenkönigs“ vom prunkvollen Berliner Hof. Als König (1713 bis 1740) verbrachte er mit seiner Frau und den Kindern, darunter der spätere Friedrich der Große, mehrere Monate im Jahr in Wusterhausen, das ab 1717 dann Königs Wusterhausen hieß. Er nutzte das Anwesen als Regierungssitz und Jagdrefugium und hielt hier sein allabendliches Tabakskollegium, eine Diskutierrunde aus Militärs und „lustigen Räten“ ab. Schon als Kronprinz hatte Friedrich WilhelmI. in Wusterhausen mit dem Aufbau seiner Leibgarde, den späteren Langen Kerls, die alle über 1,88 Meter (sechs preußische Fuß) groß sein mussten, begonnen. Die Tradition der Langen Kerls wird heute vom Verein „Potsdamer Riesengarde“ wachgehalten.
Seit 2000 ist das Renaissance-Schloss, Schlossplatz 1, nach seiner Restaurierung wieder zugänglich. Nov. bis März: Sbd., So. und feiertags 10 bis 17 Uhr, April bis Okt.: Di. bis So. 10 bis 18 Uhr, Eintritt: 4 Euro.