So isst man in Königs Wusterhausen. Ein edles Haus mit eigener Brauerei und deutscher Küche. Ludwigsfelde hingegen bleibt kulinarisch zurück

Von einer „kulinarischen Wüste“ sprach der inzwischen in den Ruhestand verabschiedete Soziologe Ulf Matthiesen vom Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung in Erkner einmal und meinte Brandenburg. Das war gemein, aber nicht unbedingt ganz falsch.

Eine kulinarische Wüste ist Königs Wusterhausen nicht, doch Oasen muss der Fremde suchen. Am Eingangstor nach Königs Wusterhausen zum Beispiel, am schönen sanierten Backstein-Bahnhof von 1866, dort, wo die Bahnhofstraße und Bummelmeile der Stadt beginnt, findet er sie nicht. „Kebab-Haus“, „Asia Imbiss“ und „Curry-Station“ heißen hier die kulinarischen Angebote. Weiter geht es die Bahnhofstraße herunter zur Schlossstraße. Ganz versteckt im Hinterhof neben dem Schuster an der Nummer 24 dann die erste kleine Oase: Der „Weinladen am Kanal“, eine Weinbar mit Kamin und Terrasse am Nottekanal und täglich ab 18 Uhr geöffnet. Nur eine Hausnummer weiter (Nr. 25) liegt das „Jagdschloss 1896“. Seit 2001 ist es ein im besten Sinne rustikales Restaurant mit offener und internationaler Küche (täglich von 11 bis 22 Uhr geöffnet, Zanderfilet in Knoblauch mit Blattspinat 12,60 Euro).

Die schönste kulinarische Oase Königs Wusterhausens liegt fünf Gehminuten weiter nördlich, direkt am Schloss. Seit 2004 gibt es hier (Schlossplatz 1) das „Schlossrestaurant Kavaliershäuser“ mit eigener Brauerei. Gekocht wird deutsch – mit regionalen Produkten. Darauf legt Küchenchef Manuel Götze großen Wert. Er lernte bei Brandenburgs Star- und Fernsehkoch Ronny Pietzner.

In königlichem Ambiente werden historische Gerichte nach Originalrezept serviert – zum Beispiel geschmorte Kalbsbäckchen mit Kartoffelpastinakenpüree und Teltower Rübchen (14,50 Euro).

Und Ludwigsfelde? Bleibt kulinarische Steppe. Ordentlich essen aber kann der Gast im „Waldfrieden“(Großbeerener Landstraße 2). In der Gaststätte wurde übrigens 1984 der ein Jahr später mit dem Goldenen Bären ausgezeichnete Defa-Film „Die Frau und der Fremde“ gedreht.