Die beiden oberen Ringe am Gasometer müssen bei der geplanten Bebauung im Innern frei bleiben. Außerdem werden die Gebäudehöhen der Neubauten verringert. Im Stadtplanungsausschuss stellten die Projektentwickler um Reinhard Müller von der Firma Denkmalplus jetzt die veränderten Entwurfspläne zur Entwicklung des ehemaligen Gasag-Geländes am S-Bahnhof Schöneberg vor. Sie wollen dort am Standort mit einer Investitionssumme von rund 500 Millionen Euro das Europäische Energieforum entwickeln.
In Absprache mit dem Bauamt und den Denkmalbehörden wurden die Gebäudehöhen von 65 Metern an den Spitzen der Bebauung parallel zur Bahntrasse um jeweils 20 Meter gesenkt, der höchste Neubau wird im Innern des Gasometers mit 57 Metern entstehen, das zweithöchste darf mit 55 Metern an der Torgauer Straße gebaut werden. Die Höhen der restlichen fünf geplanten Gebäude liegen zwischen 29,5 und 33 Metern.
Für die Grünen ist der städtebauliche Entwurf dennoch nicht akzeptabel. „An der Rücksichtslosigkeit gegenüber der Umgebung hat sich nichts geändert“, sagte Ralf Kühne.
Und auch Grünen-Fraktionsvorsitzender Jörn Oltmann kritisierte die Pläne als „völlig unangemessen angesichts der knappen und schwierigen Naherholungsmöglichkeiten für die Schöneberger Insel“. Zusammen mit der Bürgerinitiative forderte er, dass sich die Bebauung mit 20 bis 22 Metern an den Wohnhäusern orientieren soll. Baustadtrat Bernd Krömer (CDU) sagte, die Pläne seien im Rahmen des bestehenden Baurechts abgestimmt worden. Die geplante Nutzung sei hochwertig und beeinträchtige das Wohngebiet nicht.
Der Kompromiss, die Gebäudehöhen zu verringern, geht nicht zulasten der Flächen. Vereinbart wurde, dass ein Haus mehr gebaut werden darf und zudem an manchen Stellen mehr in die Breite statt in die Höhe gebaut wird. Insgesamt sollen 160.000 Quadratmeter neue Büro- und Freiflächen entstehen. Der Wunsch der Projektentwickler, den Gasometer im Innern komplett zu bebauen und oben eine Aussichtsplattform zu errichten, wurde allerdings abgelehnt.
„Der Gasometer ist ein wichtiges Industriedenkmal und soll noch erkennbar sein“, so Baustadtrat Krömer. Die Mitglieder des Stadtplanungsausschusses befürworteten mit Ausnahme der Grünen die überarbeitete Planung. Die Bezirksverordnetenversammlung will nun am Mittwoch, 17.September, in ihrer Sitzung im Rathaus Schöneberg (Beginn 17 Uhr) darüber abstimmen.