Städtevergleich

In Berlin ist das Leben am günstigsten

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Foto: pg/hg / Zentralbild

Von der Miete, über den Babysitter bis zum Bier am Abend: Morgenpost Online hat geprüft, was das Leben in den Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt wirklich kostet. Dabei kommt so manche Überraschung ans Licht.

Wer in Berlin nach einer Gehaltserhöhung fragt, bekommt von seinem Chef meist zu hören, wie günstig das Leben in der Hauptstadt doch sei. Der Test von Morgenpost Online zeigt: Der Chef hat Recht. Ähnliches hätte er aber auch zu seinem nach mehr Gehalt bittenden Angestellten in Frankfurt sagen können. Denn die Großstadt am Main kommt überraschend gleich hinter Berlin. Teurer ist es in Köln, noch teurer in München. Teuerstes Pflaster unter den fünf größten Städten in Deutschland ist jedoch Hamburg.

Natürlich ist das keine wissenschaftliche Untersuchung. Und es liegt auf der Hand, dass die Unterschiede zwischen dem Münchner Problemviertel Hasenbergl und dem schicken Bogenhausen größer sind als die zwischen München Schwabing und Berlin Mitte. Aber genau darum geht es. Wir haben Cafés, Restaurants und Schwimmbäder in vergleichbaren Stadtteilen ausgewählt und auch bei Niveau und Ausstattung darauf geachtet, dass sie vergleichbar sind. Bei den Lebensmitteln haben wir uns für Produkte von einer bestimmten Marke entschieden. Daher zeigen die Ergebnisse ganz gut, wie viel Geld man in Deutschlands Städten zum Leben braucht.

Berliner Mieten unschlagbar

Wer für zwei Personen Spaghetti Bolognese kocht, zahlt für die Grundzutaten in München 2,40 Euro mehr als in Köln. Die Summe ergibt sich, wenn man die Preise für ein Päckchen Spaghetti, ein halbes Kilo gemischtes Hackfleisch und eine Flasche Olivenöl vergleicht. Natürlich braucht man für eine Portion Spaghetti keinen halben Liter Öl. Anderseits kann man sich im Supermarkt auch nicht je nach Bedarf 30 Milliliter abfüllen lasen.

Während die Mieten in Berlin unschlagbar günstig sind, liegen Hamburg und München in etwa auf gleich hohem Niveau. Überraschenderweise sind aber gerade viele Freizeitvergnügungen in München deutlich billiger. So kostet etwa der Eintritt in den Münchner Tierpark Hellabrunn nur neun Euro. In Hamburg sind es dagegen 15 Euro. Auch ein Nachmittag im Hallenbad ist in der bayerischen Landeshauptstadt vergleichsweise günstig. Für 3,40 Euro kann man hier eineinhalb Stunden schwimmen gehen, während man in Hamburg für denselben Zeitraum 6,80 Euro bezahlt. Dass die gesammelten Daten durchaus aussagekräftig sind, zeigt sich auch an dem durchschnittlichen Verdienst der Babysitter. Zwar gibt es dafür keine offiziellen Zahlen, aber eine Umfrage hat ergeben, dass die Kinderbetreuung in München und Hamburg am teuersten ist. Am wenigsten bekommt der Babysitter in Köln.

Aber, geht er nach getaner Arbeit noch in die Kneipe und gönnt sich ein Bier, kostet das nur 2,10 Euro. Das ist unschlagbar günstig im Vergleich zu den anderen vier Großstädten.

So teuer ist das Leben in den fünf größten Städten Deutschlands

Berlin : In der Hauptstadt lebt es sich am billigsten. Vor allem Mieten, Lebensmittel und Freizeitangebote kosten hier weniger als in anderen Großstädten. Teurer sind allerdings Wassergebühren und die Versicherung fürs Auto. Auch die Steuern sind vergleichsweise hoch. mehr

Frankfurt/Main : In Frankfurt lohnt es sich besonders, mit der U-Bahn zu fahren: Öffentliche Verkehrsmittel kosten hier vergleichsweise wenig, dafür sind die Autokosten hoch. Insgesamt lebt es sich in der Mainmetropole aber noch recht günstig. mehr

Köln : Unter den fünf größten Städten nimmt Köln einen Mittelplatz ein. Während die Kosten für Mieten, Nahrungsmittel und Steuern noch vergleichsweise gering ausfallen, wird es bei Dienstleistungen schon deutlich mehr. mehr

München : Im Süden wird es wieder teuer. Bei Mieten, Nahrungsmitteln und bei den Freizeitangeboten sind die Kosten in München besonders hoch. Vor allem ein Bier in der Kneipe ist hier, ausgerechnet in Bayern, richtig teuer. Nur die Autokosten und Steuern sind vergleichsweise moderat. mehr

Hamburg : Die Hansestadt ist insgesamt die teuerste Stadt. Das zeigt sich besonders bei Mieten, Dienstleistungen, Freizeitangeboten und im öffentlichen Verkehr. Die Preise für Nahrungsmittel und Autoversicherung sind vergleichsweise moderat. mehr

( Carsten Dierig, Jan Hildebrand, Birger Nicolai, Carina Piewald, Anja Struve, Viktoria Unterreiner )