Wenn ein Restaurant den Namen „Land Wirt“ trägt, dann kann man sicher sein, dass es auch ein wenig Bauernhof-Romantik verströmt. In dem Lokal, das in der Nähe des Viktoria-Luise-Platzes eröffnet hat, geschieht das auf eine augenzwinkernde Art und Weise. Im Vorgarten steht eine gusseiserne Hollywoodschaukel, hier werden auch Wintergemüse und Äpfel in Holzkisten als Blickfang ausgestellt. Drinnen kann man an einem gemütlichen Gründerzeittisch Platz nehmen, im Raum nebenan staunt man über eine von Birkenstämmen und einem dicken Tau begrenzte Galerie.
Kulinarisch bietet der „Land Wirt“ moderne deutsche Hausmannskost. Auf der Mittagskarte standen unter anderen eine herbstliche Suppe, Bouletten mit Radieschen-Kartoffelsalat und Zander mit Spinat und Kartoffeln (Hauptgerichte neun bis elf Euro). Abends ziehen die Preise an, dann gibt es etwa Ochsenbäckchen mit Rote-Bete-Risotto und Gemüse (15,90 Euro) oder Tafelspitz mit Gemüse, Kräutern und Kartoffeln (16,90 Euro).
Dezent abgeschmeckt war die Kürbis-Karottensuppe (4,90 Euro), zu der ein köstliches hausgebackenes Graubrot und Rotwein-Butter mit roten Zwiebeln serviert wurde. Gelungen war auch das Kalbsgulasch, mit Herbstgemüse, würziger Sauce und lockerem Semmelknödel. Der Zander wurde sehr stark mit vielen Kräutern aromatisiert, der Eigengeschmack des Fisches ließ sich nur noch erahnen. Darauf angesprochen reagierte die Kellnerin souverän und freundlich; sie wollte uns auf Kosten des Hauses ein Glas Grauburgunder oder ein Dessert spendieren. Wir hätten das Angebot gerne angenommen und noch ein wenig Zeit in dem angenehmen Restaurant verbracht, doch unsere Mittagspause war leider vorbei.