Schöneberg. Bei der chinesischen Küche ist in Berlin seit geraumer Zeit etwas ähnliches zu erleben wie in der Gastronomie allgemein: weg von vorbereiteten Convenience-Produkten, hin zu frischen Zutaten und möglichst authentischer Zubereitung. So auch bei dem Lokal „Goji“ – benannt nach den beliebten Beeren. Die findet man allerdings nicht auf der Speisekarte. Stattdessen zahlreiche kantonesische Gerichte, die Wirt David, der sofort alle Gäste duzt, von seiner Mutter und Großmutter kennt. Der studierte Chemiker legt großen Wert auf Frische und liebt hausgemachte Soßen.
Schlicht ist das Lokal eingerichtet, sachlich und top sauber. Bei guten Wetter stehen neben den etwa 35 Innen-Sitzplätzen 20 auf der Trottoir-Terrasse zur Verfügung. Spezialität sind Dim Sum, meist gedämpfte Teigtaschen, die es hier sogar in drei süßen Versionen gibt. Wörtlich übersetzt bedeutet Dim Sum laut David „mit Kleinigkeiten das Herz berühren“. Zumindest der Gaumen wird auf angenehme Weise berührt von einer der etwa 14 verschiedenen Varianten. Wir waren begeistert von der mit Garnelen gefüllten, der mit Schweinefleisch und der mit Gemüse, 3,50 bis sechs Euro, für vier bis acht Teile.
Sehr fein und handwerklich bestens gemacht war die süß-saure Variation der Pekingsuppe, 2,90 Euro. Mit den drei verschiedenen Dim Sum war klar, ein Hauptgericht würde reichen. Wir entschieden uns für das Spezialgericht. Für 15,90 Euro gab es Rindfleisch, Garnelen, BBQ-Schweinefleisch, mit kross gebackener Enten- und Hähnchenbrust auf einem üppig portionierten Gemüsebeet mit Wasserkastanien, Lotuswurzeln, Sprossen und einer ausgezeichneten pikanten hausgemachten Soße. Dafür und zum Probieren der süßen Dim Sum kommen wir noch mal wieder.
Goji Motzstraße 58, Schöneberg, Tel.
58 60 07 66, So–Do 12–22.30, Fr+Sbd 12–23 Uhr, www.goji-berlin.de