Kreuzberg. Die Tex-Mex-Welle ist lange an den Gestaden der Berliner Gastronomie verebbt. Und das ist auch gut so. Zu viel Vorgefertigtes, zu wenig Geschmack. Nun aber drängen Lokale mit zeitgemäß interpretierter Mexiko-Küche auf den Markt. Auch das ist gut so. Denn diese Küche ist aufregend, gesund und äußerst schmackhaft.
Bestes Beispiel dafür ist das geräumige „La Lucha“ am Landwehrkanal. Hinter einer einladenden Terrasse spannen sich gläserne Fensterbögen und beleuchten das geräumige Lokal mit reichlich Tageslicht. Die Inneneinrichtung ist ein minimalistisches Gesamtkunstwerk im Neo-Kantina-Stil. Vier unterschiedliche Möblierungen lockern den großen Raum auf, minimalistisch, aber bequem.
Wie in vielen neuen Restaurants steht auch hier das Teilen der Speisen im Vordergrund. Das moderat gepreiste Angebot finden Gäste auf den Tischen im DIN-A3-Format vor, später dient es als Tischdecke. Schon das Lesen des Angebots macht durchweg Appetit, von den Antojitos, mexikanischen Vorspeisen über Ceviche, Tacos, Burritos bis zu Hauptgängen wie Enmoladas. Das ist Hühnchenfleisch in weichen Tortillas in einer Mole Poblano, Schoko-Chilisoße, mit Wassermelone.
Exotisch auf einer handtellergroßen Maistostada kam dünn geschnittener Oktopus mit einer Chipotle-Mayo und Kumquats zu Tisch, 5,90 Euro das Stück. Anschließend gab es drei kleine Tacos gefüllt mit aromatischer Bohnencreme, Babymais und kandierten Cashewnüssen, 5,50 Euro. Zum Abschluss dann Tamal Rojo, eigentlich eine Vorspeise. Die Rindfleischsoße auf Maisfladen mit Chilisoße schmeckte vorzüglich, 5,90 Euro. Ausgesprochen interessant ist die Auswahl an ausgesuchten Tequila und Mexcal-Spirituosen, sowohl in Reinform als auch im Cocktailformat.
La Lucha Paul-Lincke-Ufer 39/41, Kreuzberg, Tel. 55 20 09 14, Mi.–So. 18–24 Uhr, www.laluchaberlin.com