Prenzlauer Berg. Burger-Lokale gibt es wie Sand am Meer. Das „Chilees“ aber ist untypisch, was schon beim Mobiliar beginnt, das szeneschick aus Holzpaletten zusammengezimmert ist. Serviert werden Korean Burgers, und die müssen ausführlicher beschrieben werden. Es gibt da einen Bulgogi Burger mit mariniertem Fleisch im Brioche-Brötchen, gebratenen Tofu im Sesambrötchen oder einen Wasabi-Burger im schwarzen Brötchen, dessen ungemein scharfe Kombination von Wasabikäse und Wasabimayonnaise Gourmets leicht ins Schwitzen bringt. Überall sind hausgemachte Mayonnaise und exotische Saucen dran, eingelegte oder karamellisierte Zwiebeln oder der krause Lollo-Bionda-Salat.
Einem kleinen Kunstwerk glich der Ramen Burger (7,90 Euro), wobei klein durchaus wörtlich zu verstehen ist. Ohne die ziemlich leckeren und ungewohnt dunkelbraun gerösteten Pommes frites oder eine vergleichbare Beilage wie Bratpeperonis oder Korean Hotwings werden im „Chilees“ nur Leute mit kleinem Magen satt. Im Lunch-Angebot gibt es die Pommes zusammen mit einem Getränk immerhin für den fairen Aufpreis von vier Euro.
Der Ramen Burger kommt ohne das klassische Brötchen aus und wird stattdessen zwischen zwei gebratenen Nudelnestern serviert. Die sehen aus, als hätte man die Nudeln aus handelsüblichen Asia-Fertigsuppen in daumendicke Scheiben gepresst und gebraten, bis sie schön „crunchy“ sind. Das Burgerfleisch dazwischen macht im Zusammenspiel mit Weißkohl-Kimchi, Gochujangsauce und Frühlingszwiebeln eine gute Figur. Wie man das Gebilde allerdings in den Mund bekommt, muss jeder selbst herausfinden. Obwohl zu teuer, war der hausgemachte Eistee sehr erfrischend und lecker.
Chilees Choriner Straße 35, Prenzlauer Berg, Mo.–Sbd. 12–22 Uhr, So. 14–22 Uhr,
Tel. 120 76 09 82