Leber-Erkrankungen

Charité investiert in Atemtest-Entwickler Humedics

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Die Berliner Biotech-Firma Humedics will 2015 einen Atemtest auf den Markt bringen, mit dem Ärzte Leber-Erkrankungen diagnostizieren können. Die Charité und Wagnisfinanzierer investieren Millionen.

Die Berliner Charité baut ihr Engagement beim Biotech-Unternehmen Humedics aus. Die Klinik investiert über den mit dem Wagnisfinanzierer Peppermint Venture Partners aufgelegten Peppermint Charité Biomedical Fund zusammen mit anderen Investoren mehr als 6,3 Millionen Euro in Humedics.

Das von dem Physik-Professor Karsten Heyne (Freie Universität) und dem Leber-Chirurgen Martin Stockmann (Charité) gegründete Unternehmen hat einen Atemtest entwickelt, mit dem Erkrankungen der Leber diagnostiziert werden können. Dadurch wird es Ärzten möglich, quasi in Echtzeit die Leberfunktionen zu bestimmen. Damit können Risiken in der Leberchirurgie genauer eingeschätzt und Operationen besser geplant werden. Behandlungsoptionen für den Patienten können, abhängig vom jeweiligen Status der Leberfunktion, individuell angepasst werden.

Angeführt wird die Finanzierungsrunde von den internationalen Wagnisfinanzierern Versalius Biocapital (Luxemburg) und Seventure aus Frankreich, die sich beide erstmals an Humedics beteiligen. Alle bisherigen Anteilseigner haben sich an der Runde beteiligt. Anteile halten neben Charité/Peppermint der Hightech-Gründerfonds (HGTF), die Investitionsbank des Landes Berlin (IBB), die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und der Wagnisfinanzierer Ventegis.

„Goldstandard in der Leberdiagnostik“

Mit dem frischen Kapital will Humedics den Markteintritt ihres so genannten LiMax-Tests vorbereiten. „Das Investment und die breite Erfahrung unserer Investoren schafft eine gut fundierte Basis für eine erfolgreiche Einreichung des Antrags zur Marktzulassung des LiMAx-Tests in 2015“, sagte Erwin de Buijzer, Geschäftsführer der Humedics GmbH und privater Co-Investor in der Finanzierungsrunde. „Wir sind überzeugt davon, dass der LiMAx-Test zur optimierten Therapie von Patienten mit akutem und chronischem Leberversagen beiträgt. Der LiMAx-Test hat das Potenzial, zu einem Goldstandard in der Leberdiagnostik zu werden.“

Bis heute sei der LiMAx Test mehr als 12.500 Mal in der klinischen Praxis angewendet worden. Für die Marktzulassung führe Humedics gegenwärtig eine weitere klinische Studie durch. Ergebnisse werden Mitte 2015 erwartet.

Momentan wird der Test angewendet, um die Leberfunktion vor und nach Transplantationen zu bestimmen. Zudem setzen Ärzte den Test ein, um Operationen zu planen sowie verschiedene Erkrankungen der Leber wie zum Beispiel Leberzirrhose zu bestimmen.

( gri )