Der Hamburger Versandhandelskonzern Otto ordnet seine Berliner E-Commerce-Beteiligungen neu. Der Schuhhändler mirapodo, bislang eine 100-Prozent-Beteiligung der zu Otto gehörenden Baur-Gruppe, schlüpft unter das Dach des Spielwarenhändlers MyToys. An dem ist Otto mit 74,8 Prozent beteiligt.
Durch die Neuordnung erhofft sich der Konzern vor allem offenbar Einsparungen. „Infrastrukturell können wir in Zukunft gemeinsam noch effektiver und kosteneffizienter arbeiten, zum Beispiel durch die gemeinsame Nutzung von IT-Systemen oder durch die Vereinheitlichung von Prozessen in Buchhaltung, Einkauf und Logistik“, sagte MyToys-Chef Oliver Lederle.
Mirapodo konkurriert ebenso wie der Otto-Versand mit dem rasant wachsenden Berliner Online-Versender Zalando, der als Schuhversand gestartet mittlerweile ein Mode-Vollversender ist. Für das abgelaufene Geschäftsjahr erwartet Zalando einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro, doppelt soviel wie im Vorjahr. Vergangene Woche hatte ein Bericht, Zalando werde in den Spielwarenhandel einsteigen, die Branche aufgewühlt. Das Unternehmen hat dem Bericht aber widersprochen.
Der 1999 gegründete Händler MyToys hat nach eigenen Angaben im Geschäftsjahr 2011/2012 einen Umsatz von 240 Millionen Euro erwirtschaftet. Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen ein Wachstum im zweistelligen Bereich. Angaben zum Ergebnis macht das Unternehmen nicht. MyToys, das auch 13 stationäre Ladengeschäfte in Deutschland betreibt, beschäftigt nach eigenen Angaben 450 Mitarbeiter.
Mirapodo wurde 2009 gegründet und beschäftigt mehr als 70 Mitarbeiter. Geschäftsführerin Stephanie Caspar hatte vergangenen Woche angekündigt, das Unternehmen zu verlassen. Spätestens Anfang August wechselt sie zur Axel Springer AG („Bild“, Berliner Morgenpost).