ARD und ZDF

Sender machen Papstbesuch zum Mega-Event

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Bei der Reise von Papst Benedikt XVI. durch Deutschland wird er durchgehend von Fernsehkameras begleitet, die öffentlich-rechtlichen Sender stellen dafür ein Mammut-Live-Programm auf die Beine. Mit Sondersendungen und Glaubensreportern.

Wenn Papst Benedikt XVI. in dieser Woche zum ersten offiziellen Besuch in sein Heimatland reist, werden die öffentlich-rechtlichen Sender, aber auch die Privaten und Bibel TV umfassend dabei sein. ARD und ZDF planen jeweils mehr als 13 Stunden Sondersendungen und Live-Übertragungen, Phoenix 17 Stunden. Dazu kommen aktuelle Berichterstattung in den Nachrichten und Sendungen, die sich mit der katholischen Kirche und religiösen Fragen befassen.

ZDF-Chefredakteur Peter Frey und Bernhard Nellessen, ARD-Kirchenkoordinator und SWR-Fernsehdirektor, betonen, dass der Deutschland-Besuch des geistlichen Oberhaupts von 1,2 Milliarden Katholiken nicht nur für Gläubige ein wichtiges Ereignis sei.

Anders als bei der Hochzeit von Prinz William und Kate in England wollen sich ARD und ZDF allerdings in der Berichterstattung abwechseln; auch die privaten Sender sind in die Absprachen einbezogen. Zur Einstimmung hat Papst Benedikt XVI. am Samstagabend das „Wort zum Sonntag“ in der ARD gesprochen. Es ist das zweite Mal, dass ein Papst sich über diesen Weg an die Deutschen wendet; 1987 war es Johannes Paul II. Eine Bestandsaufnahme zur Situation der Kirche in Deutschland liefert die ARD am Montag. Um 22.45 Uhr zeigt das Erste den Beitrag „Zwischen Sturm und Grabesruhe – Das katholische Deutschland vor dem Papstbesuch“.

Am Donnerstag überträgt das ZDF von 10.03 Uhr bis 13.00 Uhr live aus Berlin die Ankunft des Papstes auf dem Flughafen Tegel, anschließend den Empfang durch Bundespräsident Christian Wulff in Schloss Bellevue und die Begegnung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Rede des Papstes vor dem Bundestag ist dann ab 15.55 Uhr in der ARD zu sehen – genau wie die Messe, die Benedikt XVI. danach mit 70.000 Teilnehmern im Berliner Olympiastadion feiern will. Auch der Nachrichtensender N24 ist im Bundestag ab 16 Uhr dabei und begleitet das geistliche Oberhaupt anschließend ins Olympiastadion.

Am Freitag reist das katholische Kirchenoberhaupt ins Stammland der Reformation; es ist das erste Mal, dass ein Papst Ostdeutschland besucht. Das ZDF überträgt von 10.40 Uhr bis 13.00 Uhr die Begrüßung durch Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht in Erfurt, danach den Besuch des Erfurter Doms, die Begegnung mit Vertretern des Rates der EKD, bei der der Papst eine Ansprache hält, und den Ökumenischen Wortgottesdienst im Augustinerkonvent. Im „ZDF spezial“ um 19.20 Uhr wird Chefredakteur Peter Frey zusammen mit Studiogästen eine journalistische Einordnung des Tages vornehmen. Von 17.15 bis 19.00 Uhr zeigt die ARD den Besuch des Kirchenoberhaupts in der Wallfahrtskapelle Etzelsbach im thüringischen Eichsfeld.

Am Samstag reist der Papst ins Erzbistum Freiburg. Zuvor aber feiert er mit rund 30.000 Menschen eine Messe vor dem Erfurter Dom, die die ARD von 8.35 bis 11.40 Uhr überträgt. Das Erste ist auch dabei, wenn der Papst ab 13.15 im baden-württembergischen Lahr vom ersten grünen Ministerpräsidenten Deutschlands, Winfried Kretschmann, begrüßt wird und weiter nach Freiburg reist. Dort wird der Papst das Münster besuchen und auf dem Münsterplatz ein Grußwort an die Bevölkerung richten. Ab 18.30 Uhr berichtet das ZDF von der Vigil-Feier des Papstes mit Jugendlichen auf dem Messegelände Freiburg.

Am Sonntag schließlich, dem letzten Tag des Deutschlandbesuchs, überträgt das ZDF von 9.30 Uhr bis 13.00 Uhr vom Flughafengelände in Freiburg die Messe mit Predigt, Angelusgebet und Ansprache. Am Nachmittag ist die ARD von 16.45 bis 18.05 Uhr dabei, wenn der Papst im Freiburger Konzerthaus vor engagierten Katholiken aus Kirche und Gesellschaft eine Grundsatzrede hält. Der „Bericht aus Berlin“ schaltet dann noch einmal um 18.35 Uhr nach Lahr zur Abschiedszeremonie.

Mit einem eigenen Online-Angebeot zum Deutschlandbesuch wartet das ZDF auf. Unter www.papst.zdf.de soll die Visite umfassend dokumentiert werden. Auch die Talkshows nehmen sich des Kirchenoberhaupts und der Situation der Kirche an: „Papst ohne Einfluss: Wer braucht noch Benedikt?“ heißt es beispielsweise am Dienstag um 22.45 Uhr im Ersten. Gäste sind unter anderen Gloria von Thurn und Taxis, Prälat Wilhelm Imkamp, die Autorin Esther Vilar, der Journalist Andreas Englisch und der evangelische Pfarrer Friedrich Schorlemmer.

( dpa/epd/toto )