Fenster zu

Dem Papst aus der Wohnung zuwinken ist tabu

Beim Papstbesuch in Berlin am 22. September müssen die Fenster entlang seiner Route durch die Hauptstadt geschlossen bleiben. Aus Sicherheitsgründen. Wer sich widersetzt, bekommt Polizeibesuch.

Wenn der Papst am nächsten Donnerstag ins Berliner Olympiastadion fährt, darf nicht aus Fenstern gewunken werden. Die Fenster von Wohnungen entlang der gesperrten Strecke müssen geschlossen bleiben. „Aus Sicherheitsgründen“, sagte ein Sprecher der Berliner Polizei am Donnerstag. „Sollten Fenster offen stehen, werden wir hingehen und bitten, sie zu schließen.“ Dies gelte von 17.00 bis 21.00 Uhr. Die Berliner Polizei sei mit einem Großaufgebot beim Besuch von Papst Benedikt XVI. in der Hauptstadt im Einsatz. Genaue Zahlen wurden aber nicht genannt.

Benedikt XVI. trifft am 22. September in Berlin Bundespräsident Christian Wulff sowie Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und hält dann eine Rede vor dem Bundestag. Danach wird der Papst eine Messe mit rund 70 000 Menschen im Olympiastadion feiern.

Viele Berliner müssen bereits ab dem 21. September rund um das Stadion mit Verkehrseinschränkungen rechnen. Halteverbote werden eingerichtet, Straßen und Plätze abgeriegelt. Die Polizei kündigte an, dann falsch abgestellte Fahrzeuge abzuschleppen. Anwohner gesperrter Straßen sollten ein Personaldokument dabei haben, um passieren zu können. Knapp 2100 entsprechende Infoblätter werden laut Polizei derzeit an Anwohner verteilt. Dabei seien auch mehr als 100 Exemplare in türkischer Sprache.

Die Papst-Kritiker dürfen indes nach einer Entscheidung des Verwaltungsgericht vom Mittwoch nicht durch das Brandenburger Tor ziehen. Die Demoroute führt nun über den Boulevard unter den Linden zur Hedwigs-Kathedrale, der Hauptkirche der Berliner Katholiken. Am 23. September reist der Papst nach Erfurt weiter.

( dpa/toto )