Die Zugspitze ist Deutschlands höchster Berg. Jetzt bekommt er eine neue Seilbahn mit großen Kabinen. Ein kniffliges Unterfangen!
Mit einer neuen Seilbahn den höchsten Berg Deutschlands hinauf? Wie aufregend! Vor allem, wenn die Kabinen hoch in der Luft schweben.
Doch noch ist die Seilbahn eine Baustelle. Sie liegt auf dem höchsten Berg unseres Landes: der Zugspitze. Kurz vor Weihnachten, genauer: am 21. Dezember, soll sie in Betrieb gehen. Die neuen Kabinen hängen schon an den Seilen.
Davor gab es allerdings einiges vorzubereiten. Zuerst mussten die Bauarbeiter die Seile spannen – vom Tal zur Bergspitze. „Es gibt zwei Arten von Seilen, die Tragseile und die Zugseile“, sagt Martin Hurm. Er ist Projektleiter der Baustelle. „Die Tragseile sind wie die Schienen einer Eisenbahn, nur dass die Schienen in der Luft hängen“, erklärt er. Sie tragen die schweren Kabinen.
Auch die Seile selbst sind unglaublich schwer. Eines wiegt 153 Tonnen. Das ist etwa so viel wie fünf Straßenbahnen. Weil kein Hubschrauber das heben kann, nutzten die Bauarbeiter einen Trick: Sie machten die neuen Seile an denen der alten Zugspitz-Bahn fest und zogen sie so langsam den Berg hoch.
Oben in der Bergstation wurden die Tragseile an großen Betonpollern festgemacht. „So ähnlich, wie wenn man ein Boot an einem Steg festmacht“, sagt Martin Hurm. Viereinhalb Mal wurden die Seile um den Poller gewickelt. Dann machten die Arbeiter eine Klemme dran, damit sie nicht rutschen.
Nun hängen die Tragseile über eine Länge von gut drei Kilometern komplett in der Luft. Nur eine einzige Stütze hält sie zwischen der Bergstation und der Talstation. Auf die ist Martin Hurm sehr stolz: „Es ist eine Weltrekordstütze.“ 127 Meter ist sie hoch, so groß wie ein Hochhaus mit 30 Stockwerken.
Die Kabinen wurden dann mit großen Stahlarmen an die Tragseile gehängt. In den Armen steckt ein Laufwerk mit Rollen, die auf dem Tragseil aufliegen.
Das Zugseil ist an den beiden Kabinen befestigt. Es heißt so, weil es die Kabinen mit Hilfe eines Motors zieht. Mit Halterungen ist es ans Tragseil gekoppelt, damit es nicht durchhängt oder bei Sturm herumgewirbelt wird.
Diese Halterungen haben einen lustigen Namen: Seil-Reiter. Sie festzuklemmen, war aufregend. Die Arbeiter machten das von einer fahrbaren Plattform aus, die sie oben am Tragseil entlang zog. Martin Hurm erklärt: „Leuchtend orange sind die Seil-Reiter, damit Flugzeuge und Hubschrauber die Seilbahnstrecke schon von weitem sehen.“
Aglaja Adam