Schlafen, futtern, abhauen: Die kalte Jahreszeit überstehen Tiere auf ganz unterschiedliche Art und Weise

Gerade herrschte noch emsiges Treiben auf den Wiesen. Nun kehrt Ruhe ein. Das hängt mit dem Winter zusammen! Für uns Menschen ist er meist kein Problem. Wir ziehen uns warm an und drehen im Haus die Heizung auf. Für die Tiere in der freien Natur hingegen ist die kalte Jahreszeit eine große Herausforderung.

„Damit Tiere im Winter nicht erfrieren, brauchen sie viel Energie“, sagt der Naturschützer Albert Wotke. „Die Energie gewinnen sie aus ihrer Nahrung. Doch die ist im Winter meist Mangelware.“ Deshalb haben die Tiere sich Wege einfallen lassen, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Hier verraten wir ihre Tricks.

Ab ins Warme Zugvögel versammeln sich zu großen Schwärmen. Dann verschwinden sie für ein paar Monate. Sie fliegen in wärmere Gebiete, wo sich auch besser Futter finden lässt, nach Südeuropa oder Afrika zum Beispiel. Zu den Zugvögeln zählen etwa Störche, Kraniche, Schwalben und Stare. Doch nicht alle Vögel verlassen das Land. „Sogenannte Standvögel bleiben auch im Winter hier“, sagt der Experte. „Sie lassen sich ein dichtes Daunenkleid unter ihren Federn wachsen.“ Zwischen den Daunen kann sich ein Luftpolster bilden. Das schützt die Vögel vor Eiseskälte.

Gut vorsorgen Im Sommer und Anfang Herbst gibt es reichlich Futter. Einige Tiere nutzen das. „Fledermäuse, Igel und Murmeltiere fressen sich vor dem Winter ordentlich Speck an“, erklärt der Experte. Dann suchen sie ihr Versteck auf und halten Winterschlaf. „Während sie die Kälte verschlafen, zehren sie von ihren Fettreserven.“ Andere Tiere schlafen nicht so fest. Dachs, Waschbär und Eichhörnchen etwa. Sie halten nur Winterruhe und wachen zwischendurch auf. Dann fressen sie vom Vorrat, den sie sich vor dem Winter angelegt haben.

Die Kälte aushalten Rehe, Hasen, Wildschweine und Füchse halten den Winter aus. Im Wald finden sie oft noch genug Futter. Aber sie dürfen nicht wählerisch sein. Füchse fressen auch Fallobst, Wildschweine suchen nach Wurzeln und Eicheln im Boden, Rehe knabbern Gräser und Brombeeren.

Abtauchen Bei Minus-Temperaturen bildet sich auf Gewässern eine Eisschicht. Doch das Wasser gefriert selten bis zum Grund. Und auch die Tiere unter Wasser gefrieren nicht zu Eisklötzen. Stattdessen suchen Fische ein ruhiges Versteck auf. Frösche und Molche verkriechen sich im Schlamm. „Mit den fallenden Temperaturen sinkt auch die Körpertemperatur dieser Tiere“, erklärt der Fachmann. „Sie geraten in eine Kältestarre, aus der sie erst im Frühjahr wieder erwachen.“