Ob mit Schafsknochen und Melonen, von Land zu Land sind die Dinge, mit denen Kinder spielen verschieden. Spaß wollen sie alle haben.
Wie viele Spiele kennst du? Zehn oder 100? Weltweit gibt es einige Tausend Spiele. Manche sind sich ähnlich, aber trotzdem von Land zu Land etwas verschieden.
Achtung, bei diesem Spiel fliegen Schafsknochen durch die Luft! Es geht so: Vier kleine Knochen liegen auf dem Boden. Den fünften wirft ein Spieler hoch.
Während der Knochen durch die Luft segelt, schnappt sich der Spieler das zweite Knöchelchen vom Boden – und muss dann gleich wieder das erste auffangen. Dann wirft er wieder ein Knöchelchen hoch, schnappt sich das dritte – und so weiter. Nicht einfach!
„In der Welt wimmelt es von Spielen.“
Das Spiel wird nicht nur mit Schafsknochen gespielt, sondern oft auch mit Kieselsteinen. Es heißt dann: „Fünf Steine“. „Dieses Spiel wurde früher überall in der Welt gespielt, von Kindern und Erwachsenen“, sagt der Spieleforscher Gert Eichler. „Heute spielt man ,Fünf Steine’ zum Beispiel noch in der Türkei“, erzählt er.
Gert Eichler ist Hochschulprofessor und hat Menschen aus vielen Ländern zum Spielen befragt. Er hat festgestellt: „In der Welt wimmelt es von Spielen.“ Viele Spiele gibt es schon sehr lange. Denn: „Spielen ist eine Grundeigenschaft von Menschen“, sagt Gert Eichler. „Fast jeder Mensch spielt gerne, und das war vermutlich schon immer so.“
Spielen macht nicht nur Spaß. Beim Fangen, Werfen, Rennen und Hüpfen lernt man viel, verbringt Zeit mit anderen und bleibt fit. In früheren Zeiten spielten die Menschen noch mehr als heute. Meist mit Steinen, Stöcken, Murmeln oder Bällen, und zwar fast überall. „Egal ob in Deutschland, Asien, Afrika oder Amerika - die Spiele sind oft sehr ähnlich“, sagt Ninja Charbonneau der Kinderschutzorganisation Unicef.
Kinder haben sehr gute Spielideen
Sie sind von dem geprägt, was für die Menschen in der Gegend wichtig ist oder war. Auf der Insel Papua-Neuguinea gibt es zum Beispiel ein Fadenspiel, bei dem ein Fischspeer dargestellt werden soll. „Das hat damit zu tun, dass der Fischfang für Menschen auf einer Insel sehr wichtig ist“, erklärt Frau Charbonneau.
Sie hat bei ihren Reisen in andere Länder festgestellt: Kinder in ärmeren Gegenden lassen sich oft etwas einfallen, zum Beispiel wenn ihnen ein Ball fehlt. „Sie werfen dann mit einer Apfelsine oder Melone, oder sie knüllen Plastik oder Papier fest zu einem Ball zusammen. Kinder haben sehr gute Ideen“, sagt die Expertin.
dpa