Sie sind klein, machen aber ordentlich Krach: Knallerbsen dürfen zum Beispiel an Silvester und Karneval nicht fehlen. Doch Knallerbse ist nicht gleich Knallerbse. Das hat der 15-jährige Felix herausgefunden. Für einen Wettbewerb der Stiftung Warentest hat er Hunderte Knallerbsen getestet und gewann den ersten Preis.
Kinderpost: Wie bist du darauf gekommen, Knallerbsen zu testen?
Felix: Bei dem Wettbewerb „Jugend testet“ können junge Leute alles testen, was sie interessiert. Zum Beispiel Produkte. Man kann selbst entscheiden, was man testen will. Ich bin schon lange begeistert von Feuerwerken. Knallerbsen kenne ich von klein auf. Ich wollte etwas testen, was jeder kennt und die meisten Hersteller von Feuerwerken auch anbieten. Außerdem darf ich keine größeren Feuerwerkskörper wie Raketen testen. Weil ich noch nicht 18 Jahre alt bin.
Kinderpost: Wie bist du vorgegangen?
Felix: Ich habe mir überlegt, was genau ich testen will. Ich habe mich entschieden, die Lautstärke zu testen. Denn man will ja bei Knallerbsen, dass sie möglichst laut sind. Dann habe ich untersucht, ab welcher Fall-Höhe sie explodieren. Das ist wichtig für Kinder, die kleiner sind. Bei ihnen fällt die Knallerbse nicht so weit nach unten. Und dann habe ich noch untersucht, was passiert, wenn Knallerbsen an einem Ort gelagert werden, wo die Luft feucht ist. Zum Beispiel im Keller. Ich wollte wissen, ob das einen Einfluss hat.
Kinderpost: Und was hast du herausgefunden?
Felix: Ich habe acht verschiedene Knallerbsen-Sorten von vier Herstellern untersucht. Es gab tatsächlich Unterschiede. Die Gesamtnoten reichen von 1,5 bis 4,5. Es gab Knallerbsen-Sorten, bei denen sind weniger explodiert als bei den anderen, wenn ich sie aus einer niedrigen Höhe geworfen habe. Auch bei der Lautstärke gab es Unterschiede. Manche waren deutlich lauter als andere.
Kinderpost: Hat dich etwas besonders überrascht?
Felix: Was mich überrascht hat, war der Einfluss der Luftfeuchtigkeit. Ich hätte erwartet, dass die Erbsen schlechter werden, wenn man sie feucht lagert. Bei manchen Sorten sind aber mehr explodiert, wenn sie feucht gelagert wurden.
Kinderpost: Wie lange hast du getestet?
Felix: Ich habe ungefähr drei bis vier Monate daran gearbeitet. Manchmal mehr, manchmal weniger. Insgesamt hab ich 1.115 Knallerbsen getestet.
Kinderpost: Das ist eine ganze Menge. Wo hast du deine Tests gemacht?
Felix: Weitestgehend in der Schule im Chemieraum. Wir haben da eine Arbeitsgemeinschaft, die sich mit solchen Projekten beschäftigt. Die Knallerbsen habe ich aber allein getestet.
Kinderpost: Wie fanden deine Mitschüler und deine Familie deinen Versuch?
Felix: Es ist nicht gerade ein üblicher Test. Und die Knallerbsen knallen. Die anderen Schüler fanden das eher witzig. Ich habe mich ja stundenlang hingestellt und Knallerbsen aus einer bestimmten Höhe fallen gelassen. Meine Eltern mussten erst mal sehr lachen, als ich ihnen davon erzählte.