Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) hat seinen für Bau- und Wohnungspolitik zuständigen Staatssekretär Ephraim Gothe entlassen. Das erfuhr die Berliner Morgenpost aus Senatskreisen. Der Senat nahm heute den Rauswurf des früheren Baustadtrates von Mitte zur Kenntnis.
Nachfolger Gothes wird der ehemalige Staatssekretär im Bundesbauministerin Engelbert Lütke Daldrup. Der Stadtplaner arbeitete früher schon in der Berliner Senatsverwaltung, ehe er nach Sachsen wechselte und Stadtbaurat in Leipzig wurde. 2006 nahm ihn SPD-Minister Wolfgang Tiefensee mit in sein Ministerium, unter dessen Nachfolger Peter Ramsauer (CSU) wurde er entlassen. Seit 2013 ist Lütke Daldrup Direktor der Internationalen Bauausstellung in Thüringen.
Die Personalrochade in Müllers Senatsverwaltung wird als Zeichen dafür gewertet, dass der Senator unzufrieden ist mit den Fortschritten in der Neubaupolitik. Die angekündigte Offensive kommt in Berlin nicht richtig voran. Gothe habe sich verzettelt, hieß es aus Koalitionskreisen. Auch zwei Jahre nach Beginn der Legislaturperiode sind die Kriterien für die Wohnungsbauförderung des Landes nicht abschließend geklärt. Auch ein Muster für städtebauliche Verträge mit Investoren, in denen die Stadt ihre Anforderungen formuliert, liegt noch nicht vor. Und die neue Liegenschaftspolitik, mit der die Stadt Grundstücke an politisch gewünschte Investoren vergeben und nicht mehr meistbietend verkaufen will, hakt in den Details zwischen Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung und Finanzen sowie dem Abgeordnetenhaus.

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