Das Tochterunternehmen der Deutschen Bahn scheint sich erholt zu haben. Seit 2009 steckte die S-Bahn Berlin in der Krise. Der Senat will die Ringbahn neu vergeben.

Die Berliner S-Bahn hat erstmals seit Beginn ihrer Pannenserie 2009 wieder Gewinn geschrieben und gleichzeitig einen Fahrgastrekord verzeichnet. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Tochter der Deutschen Bahn einen Reingewinn von 43 Millionen Euro, wie aus Bahn-Unterlagen hervorgeht. Der Umsatz lag mit 638 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahr.

Die S-Bahn konnte damit nicht nur Umsatz und Gewinn über die eigenen Vorgaben hinaus steigern. Auch die Passagierzahlen erreichten mit erstmals mehr als 400 Millionen einen Rekordwert. 2010, inmitten der Krise des Unternehmens, hatte die S-Bahn mehr als 200 Millionen Euro Verlust geschrieben, den der Mutterkonzern tragen musste. Ein S-Bahn-Sprecher wollte die Zahlen nicht kommentieren.

Teilbetrieb ausgeschrieben

Die Pannenserie begann 2009 unter anderem mit einem gebrochenen Rad, zudem machten die Bremsen an verschiedenen Zügen Schwierigkeiten. Daraufhin mussten zahlreiche Fahrzeuge stillgelegt, andere genauer gewartet werden, so dass über mehrere Jahre kein normaler Betrieb möglich war. Deswegen erhielt der Konzern von den Auftraggebern Berlin und Brandenburg weniger Geld als vorgesehen. Außerdem wurden Kunden mit Freifahrten und Vergünstigungen entschädigt. Betriebsräte und Gewerkschaften hatten kritisiert, die Bahn habe wegen des für 2008 geplanten Börsengangs bei Wartung und Werkstattpersonal gespart. Der Börsengang wurde dann abgesagt. Auch jetzt fährt die S-Bahn immer noch nicht im normalen Betrieb.

Der Berliner Senat hat sich nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre mit der S-Bahn dazu entschlossen, einen Teil des Netzes auszuschreiben und neu zu vergeben. Zunächst geht es um die Ringbahn. Eine Entscheidung für einen Bieter – auch der Betreiber der Pariser Metro RATP bewirbt sich – soll spätestens im kommenden Jahr fallen.