„Come on, smile! Yeah, toll, genau so!“ Andrew Hunt steht in der dritten Reihe des Theaters am Kurfürstendamm und weiß ganz genau, wie er sein Show-Team motivieren – und zum Tanzen bringen kann.
Bereits nach einer halben Stunde Probe für das Musical „Motown“, das am Sonntagabend Premiere am Kudamm feiern wird, rinnt den fünf Darstellern der Schweiß von der Stirn. Doch trotz der Anstrengung lächeln sie. Schließlich sei das Musical ihr „Baby“, wie Regisseur Hunt im Anschluss erklärt. „Wir lieben es.“
Nach großem Erfolg in Essen wird „Motown – die Legende“ nun in Berlin aufgeführt. „Ich war sofort von dem Stück überzeugt und bin sicher, dass es auch den Berlinern gefallen wird“, sagt Theaterchef Martin Woelffer. Auch er lächelt. „Und das Beste ist ja: Man lernt sogar etwas dazu, wenn man zu uns kommt. Immerhin hat das Plattenlabel ,Motown’, um das es in dem Stück geht, Musikgeschichte geschrieben.“
Geschichte des Labels reich an vielen weltbekannten Hits
Genau das sei es auch gewesen, was Andrew Hunt an dem Projekt fasziniert habe: Die Legenden des Soul der 60er-Jahre auf die Bühne zu bringen. „Es war wirklich nicht einfach, sich zu entscheiden, welche Songs wir spielen würden“, betont der Regisseur, der ursprünglich aus North Carolina in den USA stammt. Herausgekommen ist ein Musical, in dem insgesamt 47 Lieder in Form von Medleys auf der Bühne präsentiert werden.
Nur so habe er die Möglichkeit gehabt, die vielen weltbekannten Hits, unter anderem von Marvin Gaye, The Jackson Five, Stevie Wonder und Diana Ross unterzubringen, um die Geschichte des Labels zu erzählen. „Ich kriege bei den Songs immer wieder eine Gänsehaut und ich bin überzeugt, dass es auch dem Publikum so gehen wird“, sagt Hunt. „Diese Musik geht einem wirklich ans Herz.“
So wie es auch Lana Gordon geht, wie die die Sängerin nach der Probe erklärt. Gordon ist eine der beiden weiblichen Darstellerinnen des Stückes. Genau wie alle anderen Mitwirkenden ist sie Afro-Amerikanerin, stammt aus New York. „Das ist ganz einfach genau meine Musik“, sagt Lana Gordon, die bereits am Broadway in Stücken wie „Der König der Löwen“, „Jesus Christ Superstar“ gespielt hat.
Sängerin Lana Gordon: „Aktuell ist der Kudamm eben mein Broadway“
Seit sieben Tagen ist die Darstellerin nun bereits in Berlin und freut sich, in den nächsten Wochen die Stadt erkunden zu können. Wohnen werde sie in dieser Zeit in direkter Nachbarschaft zum Theater. „Ich bin natürlich davon überzeugt, dass keine Stadt New York übertreffen kann, aber Berlin ist schon eine sehr beeindruckende Metropole“, sagt sie. Auch wenn das Theater am Kurfürstendamm im Vergleich zu den vielen Konzerthäusern, in denen sie bereits gespielt habe, recht klein sei, habe sie das Haus sehr lieb gewonnen.
„Besonders den gigantischen goldenen Kronleuchter, der über den Sitzreihen hängt: Den brauche ich für mein Wohnzimmer“, sagt sie und fügt hinzu: „Naja, vielleicht brauche ich dann dafür auch erst einmal die passende Wohnung in New York.“ Bevor es dahin zurück geht, werde sie sich jedoch bestimmt in Deutschland sehr wohl fühlen, betont sie.
„Aktuell ist der Kudamm eben mein Broadway, ganz klar“, sagt die Sängerin. Dann lächelt sie wieder. Auch Andrew Hunt kann sich mit diesem Vergleich sehr gut anfreunden. „Hier in Charlottenburg ist rund um den Kudamm sehr viel los – das erinnert schon ein wenig an New York“, sagt er. „Und genau das werden wir dem Publikum auch mit unserem Stück vermitteln.“