Statistik-Jahrbuch

Mehr Babys, weniger Autos – Berlin in Zahlen und Fakten

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Jens Anker

Foto: Arne Dedert / dpa

Vierlinge, Flusskrebse und ein verregneter Juli: Das Statistische Landesamt hat im Jahrbuch für Berlin aktuelle Daten herausgegeben. Darin findet sich viel Wissenswertes und manches Kurioses.

Berlin liegt auf dem Schnittpunkt des 52. nördlichen Breitengrades und des 13. östlichen Längengrades. Die Gesamtfläche beträgt 892 Quadratkilometer, mit jeweils 115 Metern über Normalnull stellen die Müggelberge und der Teufelsberg die höchsten Erhebungen dar. Auf jeweils mehr als 500 Seiten hat das Statistische Landesamt Berlin-Brandenburg auch in diesem Jahr Berlin in Zahlen gegossen.

Dabei haben die Statistiker wieder viel Wissenswertes und Kurioses zusammengetragen. Das aktuelle Statistische Jahrbuch wurde am Mittwoch von der Präsidentin des Statistischen Landesamtes Berlin-Brandenburg, Ulrike Rockmann, im Roten Rathaus vorgestellt.

Geburten:

In Berlin wurden im vergangenen Jahr 34.678 Babys geboren, darunter einmal Vierlinge. Demgegenüber standen 32.218 Sterbefälle. Demnach gaben sich am 12.12.12 insgesamt 238 Paare das Ja-Wort, insgesamt heirateten 26.444 Berliner und Berlinerinnen im vergangenen Jahr. 7267 Ehen wurden geschieden.

Wetter:

Für die Meteorologen war 2012 ein durchschnittliches Jahr. Die tiefste Temperatur wurde mit minus 19,3 Grad Celsius am 6. Februar gemessen, die höchste mit 35,1 Grad am 19. August. Die mittlere Temperatur betrug 9,5 Grad und lag um 0,7 Grad höher als im Jahresdurchschnitt der vergangenen 50 Jahre.

An 28 Tagen stieg die Temperatur nicht über null Grad, aber an 33 Tagen erreichte sie 25 Grad oder mehr. Der regenreichste Monat war der Juli mit 122 Millilitern je Quadratmeter. Das entsprach doppelt so viel Regen wie im Durchschnitt. Am wenigsten Niederschlag fiel mit acht Millilitern je Quadratmeter im März. Das war fünf Mal weniger als sonst üblich.

Pflanzen und Tiere:

Trotz des Status als Stadtstaat verfügt Berlin über eine umfangreiche Pflanzen- und Tiervielfalt. An den Straßen der Stadt standen 439.971 Bäume, 1200 mehr als im Vorjahr. Überraschend ist der starke Rückgang der registrierten Hunde in Berlin.

Mit fast 98.000 verzeichneten die Statistiker 12.000 Hunde weniger als im Vorjahr in der Stadt. In den vergangenen zehn Jahren schwankte die Zahl der Hunde zwischen 95.000 und 110.000, bislang wurde nie eine derartig hohe Schwankung registriert. Einen Grund dafür konnten die Datensammler allerdings nicht benennen.

Mit Sorge werden Berlins Fischer registrieren, dass sich der amerikanische Flusskrebs in den Gewässern der Stadt weiter rasant vermehrt. Mehr als 7000 Tiere zogen die Angler im vergangenen Jahr aus dem Wasser, das sind 3000 mehr als im Vorjahr.

Arbeit:

Die Berliner Angestellten arbeiteten im vergangenen Jahr demnach insgesamt 1370 Stunden und damit so wenig wie selten. Nur im Jahr 2009 leisteten die Angestellten weniger Arbeitsstunden (1356).

Vor zehn Jahren arbeiteten die Arbeitnehmer noch 1414 Stunden. Am fleißigsten waren den statistischen Erhebungen zufolge die Bauarbeiter (1529 Stunden), am wenigsten wurde in Handel, Verkehr und Gastgewerbe gearbeitet (1347).

Wirtschaft:

Dagegen gibt es für die Berliner Wirtschaft weiter positive Signale. Zwar sank die Nachfrage innerhalb Berlins um sechs Prozent auf 23,3 Milliarden Euro, gleichzeitig stieg der Export um 9,9 Prozent auf 13,3 Milliarden Euro.

Die meisten Waren gingen dabei in die USA (1,4 Milliarden Euro), Russland (813 Millionen Euro) und Frankreich (772 Millionen Euro). Zu den wichtigsten Exportgütern zählten Elektrogeräte, Pharma-Produkte und Maschinen. Nach dem starken Rückgang des produzierenden Gewerbes nach dem Mauerfall, stabilisiert sich die Industrieproduktion wieder, allerdings auf deutlich niedrigerem Niveau.

Verkehr:

Viele Berliner sind keine Autofans. Nur jeder dritte Einwohner verfügt über einen Wagen. In Brandenburg liegt sie mit 413 Autos auf 1000 Einwohner deutlich höher. Insgesamt waren in Berlin 1,3 Millionen Fahrzeuge angemeldet, außerdem 81.000 Lastwagen und 99.000 Motorräder. Dabei registrierte die Polizei insgesamt 130.782 Verkehrsunfälle.