Der Senat soll den Wasserpreis senken und dadurch einen Anreiz schaffen, dass die Berliner mehr Wasser verbrauchen. Das fordert der Verband Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN). So könne der hohe Grundwasserstand sinken und verhindert werden, dass immer mehr Gebäude durch Nässe, die aus dem Boden eindringt, beschädigt werden.
Aktueller Anlass der Forderung sei der bevorstehende Rückkauf der Veolia-Anteile an den Berliner Wasserbetrieben durch das Land Berlin, sagte VDGN-Präsident Peter Ohm. „Wir sehen einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen den hohen Wasserpreisen und der immer dramatischer werdenden Grundwassersituation.“
Der Wasserverbrauch in Berlin hat sich seit 1990 nahezu halbiert. Derzeit sind 77 öffentliche Gebäude in Berlin von Schäden durch steigendes Grundwasser betroffen oder bedroht. Dazu gehören das Rote Rathaus, mehrere Finanzämter, der Französische Dom und das Zeiss-Großplanetarium in Prenzlauer Berg.
Weitere Forderung: Einführung eines Sprengwassertarifs
Ziel solle eine Senkung des Wasserpreises um 25 Prozent sein, sagte der Verbandspräsident. Das Bundeskartellamt habe 18 Prozent gefordert. Die Wasserbetriebe hatten dagegen geklagt. „Nach dem Rückkauf muss der Senat das Unternehmen anweisen, die Klage zurückzuziehen“, so Peter Ohm. Eine weitere Forderung des VDGN: In Berlin sollte ein Sprengwassertarif eingeführt werden, in Höhe von 50 bis 60 Cent pro Kubikmeter.
„Viele Anwohner sind bereit, Straßenbäume und Grünflächen vor ihrem Haus zu gießen“, sagte Ohm. Dieses Engagement müsse unterstützt werden. „Man könnte diesen Tarif für zwei Jahre testen.“ Der Verband schlägt auch vor, dass Beratungsstellen für Berliner eingerichtet werden, in deren Häuser Grundwasser eindringt. Ein Fonds für Sofortmaßnahmen solle eingerichtet wird, um den Betroffenen zu helfen.