Erneut ist die Berliner Polizei mit einer Razzia gegen Drogendealer im Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg vorgegangenen. Dabei wurden am Dienstag zwischen 13 Uhr und 19 Uhr 80 Beamte eingesetzt, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.
Es gab 19 Platzverweise und sechs Festnahmen. Insgesamt leiteten die Beamten 29 Ermittlungsverfahren ein.
Die Polizisten wurden von Rauschgiftspürhunden unterstützt. Im Park wurden Betäubungsmittel sicher gestellt: 33 sogenannte Szenetütchen und ein Glas mit Drogen.
Im Anschluss an die Razzia im Park wurden vier Wohnungen in Berlin, Halberstadt und Bernburg in Sachsen-Anhalt durchsucht.
Gewalt an der Tagesordnung
Der Görlitzer Park gilt als eine Hochburg des Drogenhandels in Berlin. Zuletzt hatte es vor zehn Tagen eine Razzia dort gegeben. Zudem sorgt die Gewaltkriminalität seit Wochen für Angst und Unruhe unter Anwohnern, Besuchern und Gewerbetreibenden.
Erst vor einer Woche stach ein Mann völlig unvermittelt auf mehrere Passanten ein. Insgesamt wurden dabei acht Menschen verletzt, darunter zwei Polizisten bei der Festnahme des Messerstechers.
Bezirksbürgermeisterin will Coffeeshop
Die neue Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg Monika Herrmann (Grüne) will beim Drogenproblem nicht ausschließlich auf Razzien durch die Polizei setzen und „ungewöhnliche Lösungen denken“. So spricht sie sich für einen Coffeeshop am Görlitzer Park aus, in dem man legal weiche Drogen kaufen könne wie in den Niederlanden.
Bisher ist der Handel und Kauf von weichen Drogen in Deutschland strafbar. Herrmann sieht aber rechtliche Möglichkeiten und lässt dies nun eigenen Angaben zufolge prüfen.