Die Tat sorgte deutschlandweit und international für Aufsehen: Im Januar 2013 räumten bislang unbekannte Täter mehr als 300 Schließfächer in einer Volksbankfiliale in Berlin-Steglitz aus.
Zuvor hatten die Männer in vermutlich wochenlanger Arbeit einen 45 Meter langen Tunnel von einer Tiefgarage bis unter den Tresorraum der Bank gegraben. Obwohl sie dabei schweres Gerät einsetzten, blieb die Aktion unbemerkt. Nachdem sie die Schließfächer aufgebrochen hatten, legten die Täter Feuer und flohen anschließend mit ihrer Beute in Höhe von mehr als zehn Millionen Euro.
Ähnlich spektakulär wie der Coup erfolgte die Aufarbeitung der Tat durch die ZDF-Sendung Aktenzeichen XY. „Die Tunnelräuber von Steglitz“, wie die Täter in den Medien genannt wurden, animierten die Verantwortlichen der Sendung zur aufwendigsten Produktion in der Geschichte von „Aktenzeichen“. In der kommenden Woche wird der Film in einem 30 Minuten langen Special im ZDF gezeigt (Mittwoch, 7. August 2013, 20.15 Uhr).
Tunnel wurde „Bayernkaserne“ rekonstruiert
Bevor der Tunnel am 28. Mai 2013 zugeschüttet wurde, hatten ihn Mitarbeiter des ZDF fotografiert. Auf der Grundlage der dabei erhaltenen Informationen und Fotos wurde der Tunnel dann in der Münchner „Bayernkaserne“, einer ehemaligen Bundeswehrkaserne, rekonstruiert. Ausstatter und Bühnenbauer errichteten dabei einen Nachbau mit zwei jeweils 7,5 Meter langen, 80 Zentimeter breiten und 1,60 Meter hohen Teilstücken, ähnlich denen, die auch die Tunnelräuber benutzten.
Auch der Tresorraum wurde auf dem Kasernengelände nachgebaut. Der Brand, den die Täter vor ihrer Flucht legten, wurde mit modernster Computertechnik inszeniert. Vom 22. Mai bis zum 4. Juni wurde unter der Regie von Peter Ladkani der Film über den Tunnelraub gedreht. Vorbereitung und Produktion des Films erwiesen sich nicht nur für die Bühnenbauer als echte Herausforderung, sondern auch für die zahlreichen Schauspieler, die in der engen Kulisse drehen mussten.
Die Sendung am Mittwoch kommender Woche, die wie gewohnt von Rudi Cerne moderiert wird, dauert 105 Minuten, 15 Minuten länger als üblich. Auch eine Filmlänge von 30 Minuten wie im Fall des Steglitzer Tunnelraubes, ist ein Novum in der Geschichte der Sendung, üblicherweise sind die Filmbeiträge nicht einmal halb so lang.
Der Berliner Polizei kommt der Aufwand durchaus recht. Mehr als 400 Hinweisen sind die Beamten des zuständigen Raubkommissariats nachgegangen, eine heiße Spur war nicht darunter. Jetzt hoffen die Ermittler auf weitere konkrete Hinweise durch die aufwendig produzierte Sendung.