Gewalt und das Dauerproblem mit den Drogendealern im Görlitzer Park sorgen für Angst und Unruhe unter Anwohnern und Besuchern. Kreuzbergs Bezirksbürgermeisterin will nun ungewöhnliche Lösungen denken.

Die kommende Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg Monika Herrmann (Grüne), will das zunehmende Drogenproblem im Görlitzer Park angehen. Dabei will die Grünen-Politikerin nicht ausschließlich auf Razzien durch die Polizei setzen. „Mein Appell ist: Ungewöhnliche Lösungen denken. Geht zum Beispiel ein Coffeeshop so wie in den Niederlanden, den wir zu einem akzeptierten und überschaubaren Platz für Drogenhandel machen?“, sagte Herrmann.

In diesem Punkt stimme sie mit Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) überein. Schulz, der Ende Juli aus dem Amt scheidet, hatte sich für einen Coffeeshop ausgesprochen, in dem man legal weiche Drogen kaufen könne.

Herrmann sieht rechtliche Möglichkeiten für Drogen-Cafés

„Nur mehrmals mit Hundertschaften der Polizei in den Park zu gehen und aufzuräumen, das wirkt höchstens einen Tag“, sagte Herrmann. Zu beobachten sei, dass die Dealer dann nur an andere Stellen, in andere Parks vertrieben würden. „Das kann keine Lösung sein“, sagte Herrmann. Sie verstehe aber, dass Anwohner und die Besitzer eines Cafes im Görlitzer Park vom Bezirk verlangten, dass er etwas gegen die Drogendealer unternehme. Diese nähmen zu und träten immer aggressiver auf.

Bisher ist der Handel und Kauf von weichen Drogen in Deutschland strafbar. Nach Ansicht Herrmanns gibt es aber rechtliche Möglichkeiten, Coffeeshops auch in Deutschland einzurichten. Diese lasse sie jetzt prüfen.