In mehr als der Hälfte der Hauptstadt-Haushalte wohnte im Jahr 2012 nur eine Person. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Berlin spiegelt damit einen bundesweiten Trend.

In Berlin gibt es bundesweit den größten Anteil an kleinen Haushalten mit ein oder zwei Personen. Das teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit.

Demnach lag der Anteil der Haushalte, in denen die Menschen allein oder maximal zu zweit lebten, in Berlin im Jahr 2012 bei 83 Prozent. Im Jahr 1991 lag die Quote noch bei 74,6 Prozent. Der Anstieg der kleinen Haushalte ist in Berlin mit acht Prozentpunkten doppelt so hoch wie in Hamburg.

Berlin spiegelt damit einen bundesweiten Trend. Insgesamt leben immer mehr Deutsche allein oder in Zweipersonenhaushalten. Im vergangenen Jahr waren es rund 75 Prozent der insgesamt rund 40,7 Millionen Haushalte, elf Jahre zuvor waren es noch weniger als 64 Prozent kleine Haushalte.

Zu diesem Zuwachs kleiner Haushalte haben nach Angaben der Statistiker insbesondere die Einpersonenhaushalte beigetragen – in Berlin etwas mehr als die Hälfte aller Haushalte. Bundesweit betrug ihr Anteil 2012 knapp 41 Prozent – gegenüber 34 Prozent im Jahr 1991.

Der Anteil der Zweipersonenhaushalte stieg von 31 Prozent im Jahr 1991 auf knapp 35 Prozent 2012. Dagegen entwickelte sich der Anteil der größeren Haushalte im selben Zeitraum rückläufig: Der Anteil der Haushalte mit drei Personen ging von 17 Prozent 1991 auf zwölf Prozent im Jahr 2012 zurück; der Anteil der Haushalte mit vier und mehr Personen verringerte sich im gleichen Zeitraum von 18 auf gut zwölf Prozent.

Ältere sind maximal zu zweit

Vor allem in den Stadtstaaten Berlin (83 Prozent), Bremen (82 Prozent) und Hamburg (81 Prozent) sowie in Sachsen (81 Prozent) war der Anteil der kleinen Haushalte besonders groß. Dagegen wiesen Baden-Württemberg (71 Prozent) sowie Rheinland-Pfalz (72 Prozent) die niedrigsten Anteile dieser kleinen Haushalte auf. Im Vergleich zu 1991 hatte Mecklenburg-Vorpommern mit 27 Prozentpunkten den höchsten Anstieg beim Anteil kleiner Haushalte zu verzeichnen; den geringsten Anstieg in diesem Zeitraum verzeichnete Hamburg mit vier Prozentpunkten.

„Das Alleinleben hat in Großstädten wie Berlin eine größere Bedeutung als in ländlichen Gebieten“, sagt Thomas Haustein vom Statistischen Bundesamt. Gründe gebe es dafür mehrere. „In Berlin ist die Zahl der Alleinerziehenden hoch, und die leben in der Regel mit weniger Kindern als klassische Familien“, so Haustein. Und wie in den anderen Bundesländern auch wirke sich in Berlin der demografische Wandel aus. „Die älteren Menschen leben eben allein oder maximal zu zweit in einem Haushalt.“

Insgesamt betrug die durchschnittliche Haushaltsgröße in Deutschland 2012 rund 2,01 Personen pro Haushalt. 1991 lebten dagegen noch durchschnittlich 2,27 Personen in einem Haushalt. Dieser Rückgang ist im Osten (neue Länder einschließlich Berlin) stärker ausgeprägt als im Westen. Im Osten sank die durchschnittliche Haushaltsgröße von 2,31 Personen 1991 auf 1,87 Personen 2012, im Westen war im selben Zeitraum ein Rückgang von 2,26 Personen auf 2,05 Personen zu verzeichnen.

In Berlin lebten im Jahr 2012 durchschnittlich 1,73 Personen in einem Haushalt. 1991 gab es noch 1,96 Personen pro Haushalt. Nur in 2,2 Prozent der Berliner Haushalte wohnten im vergangenen Jahr fünf oder mehr Personen.