Am Donnerstagabend las Buschkowsky aus seinem Buch „Neukölln ist überall“. Nach lauten Störungen wird die Veranstaltung abgebrochen.
Nach Protesten musste am Donnerstagabend eine Lesung von Neuköllns Bürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) vorzeitig beendet werden. Buschkowsky wollte in der Helene-Nathan-Bibliothek in den Neukölln Arcaden sein umstrittenes Buch „Neukölln ist überall“ vorstellen. Geplant war eine Lesung von zwei Stunden. Nach Polizei-Angaben musste die Veranstaltung jedoch bereits nach 35 Minuten abgebrochen werden, da es zu „lautstarken Unmutsäußerungen“ von Besuchern gekommen war.
Der Lesesaal war überfüllt
Den Angaben zufolge sollen rund 250 Menschen im Lesesaal des Hauses anwesend gewesen sein – bei 100 Sitzplätzen. Festnahmen hat es laut Polizei keine gegeben, die Demonstranten hätten das Haus friedlich verlassen. Ob die Lesung nachgeholt wird, ist offen. Der Veranstalter war am Abend für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Buschkowskys Thesen über misslungene Integration
In seinem Buch „Neukölln ist überall“ stellt der Bezirksbürgermeister Thesen über die vielfach misslungene Integration von Einwanderern auf. Er spricht darin zum Beispiel von brutaler Gewalt aus nichtigem Anlass, über in Parallelgesellschaften abgeschottete Familien und die aufkommende Subkultur der Vielehe. "Eine Gesellschaft, die die Forderung nach Integration gar nicht erst stellt, muss sich nicht wundern, dass keiner der Forderung nachkommt", so Buschkowskys Fazit.
Bereits in der Vergangenheit hatte es Proteste bei Lesungen von Buschkowsky gegeben. Die Premierenlesung im vergangenen Jahr fand unter erheblichem Polizeischutz statt.
aki/BM