Die zerstückelte Leiche einer 30 Jahre alten Frau ist am frühen Montagmorgen in einer Wohnung in Berlin-Kreuzberg entdeckt worden.
In Berlin-Kreuzberg hat ein Familienvater seine Frau getötet und die Leiche in der Wohnung zerstückelt. Als die Polizei in der Nacht zum Montag nach einem Notruf von Nachbarn in der Köthener Straße anrückte, fanden die Beamten nur noch Körperteile der 30-Jährigen.
Die sechs Kinder seien während der Bluttat in der Wohnung gewesen. Sie wurden dem Kindernotdienst übergeben, teilte die Polizei weiter mit. Der 32-Jährige wehrte sich gegen seine Festnahme, konnte aber überwältigt werden. Die fünfte Mordkommission hat den Fall übernommen.
Mieter hatten die Polizei gegen 1.15 Uhr alarmiert, weil sie heftigen Streit bemerkten. Der aufgebrachte Mann soll nach Berichten von Nachbarn die Frau auf die Dachterrasse gezerrt und mit Tritten und Schlägen malträtiert haben. Dann sei der 32-Jährige in die Wohnung zurückgelaufen und habe zwei Messer geholt. Er soll laut „Allahu akbar!“ (Gott ist groß!) gerufen und dabei die Messer gewetzt haben.
Eine 18-jährige, die das Geschehen von einer Nachbarwohnung aus beobachtete und die Polizei alarmierte, sagte, die Frau habe noch gelebt, als ihr der Ehemann den Kopf abschnitt. Den abgeschnittenen Kopf soll er zunächst in der Hand gehalten und dann hinuntergeworfen haben. Der Täter soll anschließend weitere Gliedmaßen vom Körper abgetrennt haben.
Laut Staatsanwaltschaft wurde die tote Frau auf der Dachterrasse des Hauses gefunden. Es sei massiv „spitze und stumpfe Gewalt“ angewendet worden, sagte Sprecher Martin Steltner. Derzeit würden die Leichenteile obduziert, um die genaue Todesursache zu ermitteln.
Am Montagmorgen waren in dem Haus die Spuren des Verbrechens noch sichtbar. An dem Terrassengeländer in der fünften Etage klebte Blut. Vor dem Wohnhaus war offenbar eine Blutlache mit Sand abgedeckt. An der Wohnungstür klebte ein blaues Siegel. Ermittler hatten die Wohnung verschlossen. Im Treppenhaus war ein blutiger Handabdruck zu sehen.
Nachbarn berichteten von psychischen Problemen des mutmaßlichen Täters. Die Ehefrau habe ihren Mann rausschmeißen wollen, sagte eine Nachbarin in der dritten Etage. Die Frau habe sich öfter bei ihr ausgeweint. Erst vor zwei Tagen habe sie ihr erzählt, dass ihr Mann sie schlägt.
Die sechs Kinder im Alter 1, 2, 5, 10, 11 und 13 Jahren blieben zumindest körperlich unversehrt, bestätigte Beate Köhn vom Berliner Kindernotdienst am Montagnachmittag. Nach bisherigen Erkenntnissen hätten sie das Geschehen nicht unmittelbar mitbekommen. Nach Informationen von Morgenpost Online waren sie zum Tatzeitpunkt in einem Zimmer eingesperrt und hatten keinen freien Blick auf die Dachterassen. Allerdings, so Beate Köhn, hätten Kinder auch im Halbschlaf „immense Antennen“, sodass die seelischen Schäden noch nicht absehbar seien.
Der Tatverdächtige werde nun vernommen, sagte eine Polizeisprecherin. Wann der Mann einem Haftrichter zum Erlass eines Haftbefehls vorgeführt wird, stand noch nicht fest.
dapd/dpa/plet/bee