Prozess in Berlin

Autobrandstifter muss für sieben Jahre ins Gefängnis

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Innerhalb eines Jahres zündete André H. in Berlin mehr als hundert Autos an - aus Frust. Nun ist er dafür verurteilt worden.

Ein Berliner Autobrandstifter ist zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht der Hauptstadt sprach ihn am Dienstag schuldig, im vergangenen Sommer 102 überwiegend teure Fahrzeuge angezündet und einen Millionenschaden angerichtet zu haben.

Die Staatsanwaltschaft hatte acht Jahre Gefängnis gefordert. Aus übersteigerter Geltungssucht habe der 28-jährige André H. ganz Berlin in Angst versetzt, hatte der Ankläger in seinem Schlusswort betont. Der geständige Angeklagte habe dadurch auch Menschenleben gefährdet. So drohten in einem Fall die Flammen eines brennenden Autos auf Wohnhäuser überzugreifen.

Sein Verteidiger hatte lediglich auf „eine gerechte Strafe“ plädiert.

Zum Prozessauftakt vor vier Wochen hatte der zur Tatzeit arbeitslose André H. eingeräumt, die Brandanschläge aus Frustration über seine Lebenssituation sowie aus Sozialneid begangen zu haben. Zudem bat er Betroffene sowie die Öffentlichkeit „um Vergebung“, in der Stadt „Angst und Schrecken“ verbreitet zu haben.

Ein Gutachter bescheinigte dem Angeklagten volle Schuldfähigkeit. Demnach wollte der 28-Jährige „im Konzert der Brandstifter die erste Geigen spiele“ und zeigen, wie „clever“ er sei.

Das Strafgesetzbuch sieht für Brandstiftung einen Strafrahmen von ein bis 15 Jahren Haft vor.

( dpa/dapd/mim )