Versuchter Mord lautete die Anklage gegen zwei junge Männer aus Berlin. Sie haben nach Angaben der Richer aus “Lust an Gewalt“ auf einen 32-Jährigen eingeprügelt und wurden dafür zu mehr als fünf Jahre Gefängnis verurteilt.

Nach einer gnadenlosen Prügelorgie mit einem schwer verletzten Opfer müssen zwei Schläger für jeweils fünf Jahre und drei Monate in Haft. Das Berliner Landgericht verurteilte die Männer im Alter von 21 und 24 Jahren am Donnerstag wegen versuchten Mordes „aus Lust an der Gewalt“. Das 32 Jahre alte Opfer erlitt mehrere Knochenbrüche im Gesicht und einen Schädelbruch.

Zwei Mitangeklagte im Alter von 21 und 23 Jahren erhielten ein Jahr Haft mit Bewährung beziehungsweise drei Jahre Gefängnis wegen Körperverletzung. Die Verteidigung eines Haupttäters überreichte vor dem Urteil 5000 Euro Schmerzensgeld. Der 24-Jährige sagte an sein Opfer gerichtet: „Es tut mit wahnsinnig Leid.“

Die vier Freunde waren am 23. April 2011 nach einer Geburtstagsparty im Stadtteil Friedrichshain auf dem Heimweg, als sie auf die Gruppe des 32-Jährigen und dessen Kumpel trafen. Völlig überraschend wurde der Mann von dem 21-Jährigen mit einem wuchtigen Fausthieb zu Boden geschlagen. Der Mann verlor das Bewusstsein. Gnadenlos schlugen und traten die Täter auf den völlig Wehrlosen ein. Auch der 25 Jahre alte Bruder des Berliners und zwei weitere Männer wurden verletzt. Sie kamen mit Prellungen davon.

Die deutlich angetrunkenen Freunde waren in hoch aggressiver Stimmung, sagte Richter Kai Dieckmann. „Wie sind hier um Leute zu schlagen, zum Trainieren und Fitbleiben“, hatte einer der Angeklagten vor der Schlägerei angekündigt. Die Angeklagten hatten ihre Beteiligung zum Teil abgeschwächt. Die jungen Männer, die bis dahin nicht als Gewalttäter aufgefallen waren, können die Tat offenbar nicht mit ihrem Selbstbild in Einklang bringen, so das Gericht.