Demo in Berlin

2000 Polizisten, 1500 Demonstranten

Der Demonstrationszug zieht von Berlin-Kreuzberg nach Mitte: Linke Gruppen haben zu Protest aufgerufen. Demonstriert wird gegen die angebliche Verbindung von staatlichen Behörden und Rechtsextremisten. Es blieb zunächst friedlich - dann aber drehte sich die Stimmung doch

Rund 1500 Menschen kamen am Sonnabend gegen Mittag zu einer Demonstration unter dem Motto „Staat und Nazis Hand in Hand – Gegen Faschismus und Polizeistaat!“ Die Kundgebung richtet sich laut Mitteilungen der Veranstalter gegen die Zusammenarbeit von staatlichen Behörden und Rechtsextremisten, die als V-Männer tätig sind. Zu der Demonstration wurde vor dem Hintergrund der Ermittlungen zu der Zwickauer Neonazi-Terrorzelle aufgerufen. Die Gruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) soll für die Ermordung von insgesamt zehn Menschen verantwortlich sein.

Die Demonstration soll von Oranienplatz bis zur Glinkastraße ziehen; die Polizei beleitete die Demonstranten mit einem Großaufgebot von rund 2000 Beamten. Problematisch ist aus Sicht von Beobachtern, dass sich anscheinend Protestierende, die sich ursprünglich an einer Demonstration für die Aufhebung des Verbotes der kurdischen Partei PKK hatten beteiligen wollen, nun bei dem von linken Gruppen veranstalteten Aufzug mitlaufen. Die Pro-PKK-Demonstration war zuvor gerichtlich verboten worden.

Nachdem die Demonstration zunächst freidlich verlaufen war, kam es am frühen Nachmittag dann doch zu Ausschreitungen.