Die Bürgerinitiative kämpft unerbittert weiter: Jetzt werfen die Anwohner des Müggelsees der Deutschen Flugsicherung vor, Alternativen zur geplanten Flugroute über den See nicht ernsthaft geprüft und Änderung in der Planung nicht richtig abgestimmt zu haben.
Anwohner des Berliner Müggelsees werfen der Deutschen Flugsicherung (DFS) vor, Alternativen zur geplanten Flugroute über den See nicht ernsthaft geprüft zu haben. Außerdem habe das Bundesunternehmen Planungen geändert, ohne die Fluglärmkommission einzubeziehen. „Die Müggelsee-Route ist das Tor zur Überfliegung von ganz Berlin“, warnte Hans Behrbohm als Vertreter der Friedrichshagener Bürgerinitiative am Freitag in Berlin.
Die Initiative präsentierte Unterlagen, die aus ihrer Sicht belegen, dass die Flugsicherung schon die Müggelsee-Route geplant habe, als diese in der Kommission noch nicht zur Debatte stand. Die Kommission aus Gemeinde- und Unternehmensvertretern berät die DFS.
Ralf Müller berichtete für die Initiative, dass die DFS „fast 100 Prozent“ ihrer Anfragen nicht beantworte. Zudem habe das Unternehmen versucht, Einfluss auf das Abstimmungsverhalten der Stadt Erkner in der Fluglärmkommission zu nehmen. Der Landrat von Märkisch-Oderland, Gernot Schmidt, sagte, die DFS setze das Primat der Politik nicht um.
Eine DFS-Sprecherin sagte zu, den Vorwürfen nachzugehen. Eine Klärung noch am selben Tag sei nicht möglich. Sie stellte aber klar: „Wir sind keine Organisation, die Politik macht. Wir haben einen gesetzlichen Auftrag, Routen zu planen.“ Egal, welchen Vorschlag die DFS mache, es werde immer Betroffene geben. „Es steht jedem frei, zu klagen.“
Die Bürgerinitiative drohte mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Berliner DFS-Leiter Hans Niebergall. Sie forderte ein ergänzendes Planfeststellungsverfahren. „Das ganze mus erstmal planungsrechtlich auf solide Füße gestellt werden, um ein Sankt-Florian-Prinzip zu verhindern.“