Buchvorstellung

Klaus Wowereit fordert mehr "Mut zur Integration"

Berlins Regierender Bürgermeister hat am Freitag in Frankfurt am Main sein Buch "Mut zur Integration. Für ein neues Miteinander" vorgestellt. Es ist auch eine Abrechnung mit dem Integrationskritiker Sarrazin.

Der Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sieht für eine erfolgreiche Integration den Staat und die Zuwanderer in der Pflicht. Es sei höchste Zeit für eine Integrationspolitik mit einer „ehrlichen politischen Prioritätensetzung auf Bildung, Qualifizierung und Arbeit“, schreibt Wowereit in dem Buch „Mut zur Integration. Für ein neues Miteinander“, das er am Freitag auf der Buchmesse vorstellte.

Das Buch ist auch eine Abrechnung mit dem Integrationskritiker Thilo Sarrazin (SPD), der in seinem 2010 erschienenen Buch „Deutschland schafft sich ab“ und in der Debatte darüber umstrittene Thesen zur Eingliederung von Zuwanderern vertreten hatte. Äußerungen über eine angeblich erbliche Dummheit muslimischer Einwanderer lösten bundesweit Empörung aus. Wowereit, dessen Mutter aus Ostpreußen stammt, fordert in dem Buch, ausgehend von seiner Familiengeschichte, von Zuwanderern den Willen zum Aufstieg. Auch er persönlich sei ein „Integrationserfolg“, betont der Sozialdemokrat. Obwohl er aus einfachen Verhältnissen stamme, habe er Möglichkeiten zum Einstieg und Aufstieg bekommen. Und er habe einige davon genutzt. „Ich weiß: Integration ist anstrengend, sie geschieht nicht von allein. Integration erfordert guten Willen von allen Beteiligten. Und sie braucht Ausdauer“, resümiert Wowereit.

Scharf kritisiert der Regierende Bürgermeister auch die umstrittenen Thesen des Ex-Bankers Thilo Sarrazin (SPD. Sarrazin habe mit „ein paar zusammengeschusterten und vielfach sogar falschen Zahlen ein Zerrbild Deutschlands gemalt“, so Wowereit. „Was das Sommermärchen 2006 an Ansehen geschaffen hat, wurde von einem zornigen Pensionär im Alleingang erschüttert.“

( BMO )