Ein Bündnis linker Gruppierungen hat in Berlin zu Protesten gegen den niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders aufgerufen. Der Islamkritiker sollte auf einer Wahlkampfveranstaltung der Partei Die Freiheit auftreten.

Mehrere Dutzend Menschen haben am Sonnabend in Berlin-Tiergarten gegen eine Wahlveranstaltung der rechtspopulistischen Partei Die Freiheit protestiert. Auf der Veranstaltung in einem Hotel am Bendler-Block sollte am frühen Nachmittag neben anderen der holländische islamfeindliche Politiker Geert Wilders sprechen. Der Bereich war aus Sicherheitsgründen weiträumig abgesperrt. Die Protestierenden wurden nicht bis dem Veranstaltungshotel vorgelassen.

Die überwiegend jungen Gegendemonstranten standen in zwei Gruppen am Tiergarten und am Landwehrkanal. In Sprechchören riefen sie: „Nazis raus.“ Auf Transparenten hieß es: „Kein Podium für Rassisten und Nazis - 0 % bei den Wahlen Berlin 2011“.

Den Ort der Veranstaltung hatte die Partei Die Freiheit um den ehemaligen Berliner CDU-Abgeordneten René Stadtkewitz erst am Sonnabendvormittag bekanntgeben. So sollte eine Blockade durch Gegendemonstranten verhindert werden. Im Hotel wurden alle Besucher und Journalisten kontrolliert und ihre Taschen durchsucht. Erwartet wurden etwa 700 Zuhörer. Die anfangs hohen Eintrittspreise waren in den vergangenen Tagen stark gesenkt worden, offenbar um den Saal auch voll zu bekommen.

Zuletzt trat Wilders im Oktober 2010 vor 500 Anhängern in Berlin auf. Damals protestierten 120 Demonstranten weitgehend friedlich. Laut aktuellen Umfragen wird die Partei Die Freiheit bei der Abgeordnetenhauswahl am 18. September nicht den Einzug ins Landesparlament schaffen.