Der Berliner CDU-Spitzenkandidat Frank Henkel hat einen Tag nach der Briefbomben-Drohung einer linksextremen Gruppe am Sonntagmorgen eine verdächtige Sendung in seinem privaten Briefkasten gefunden. Spezialisten der Polizei durchleuchteten den braunen DIN-A5-Umschlag ohne Absender am Nachmittag noch in Henkels Treppenhaus und nahmen ihn mit.
Nach Angaben der Polizei befanden sich in dem Umschlag geringe Mengen an Pyrotechnik. Ernsthafte Verletzungen habe der Inhalt jedoch nach Angaben der Polizei nicht verursachen können. Weitere Einzelheiten könne die Polizei aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht machen. „Es war nicht gefährlich“, bestätigte Henkel Morgenpost Online. Dennoch habe sich jemand mit der Konstruktion „sehr viel Mühe gegeben“, so der CDU-Politiker. Ihm habe offenbar ein „Spiel mir das Lied vom Tod“-Effekt gelten sollen.
Henkel zeigte sich unbeeindruckt. „Ich habe keine Angst vor den Linksextremen“, sagte er. „Alle Einschüchterungsversuche werden ins Leere laufen.“ Als er den Brief fand, folgte Henkel den Anweisungen des Landeskriminalamtes, die ihm die Beamten telefonisch und per SMS gegeben hatten, nachdem das Droh-Schreiben im Internet bekannt geworden war. Er habe den Umschlag angefasst, aber nicht geöffnet, sagte Henkel.
Zunächst hatte Henkel bis Montag warten und den Umschlag der Polizei mit den anderen Briefen aus seinen beiden Büros im CDU-Landesverband und der Abgeordnetenhaus-Fraktion übergeben wollen. Dann entschlossen sich Polizei und Staatsschutz doch zum Eingreifen. In einem Internet-Forum hatte eine linke Gruppe angekündigt, dem Politiker eine Briefbombe zu schicken. Diese sei zwar nicht tödlich. Henkel könne sich daran allerdings „die Finger verbrennen“.