Kriminalität

Brandstifter zünden neun Autos in einer Nacht an

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Wieder brennen Autos in Berlin

Neun Autos sind in der Nacht zum Donnerstag in Steglitz und Zehlendorf von Unbekannten in Brand gesetzt worden.

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Die Serie von Autobrandstiftungen reißt in Berlin nicht ab. Diesmal schlugen die Täter in den Berliner Stadtteilen Zehlendorf und Steglitz zu. Dort zündeten sie insgesamt neun Fahrzeuge an.

Neun Autos sind in der Nacht zum Donnerstag in den Berliner Stadtteilen Steglitz und Zehlendorf von Unbekannten in Brand gesetzt worden. Zunächst hatten Polizei und Feuerwehr von zehn Fahrzeugen gesprochen. Die Polizei prüfe, ob politische Motive hinter den Brandstiftungen stecken, sagte ein Sprecher am Donnerstagmorgen. Verletzt wurde niemand.

In der Nacht wurden gegen 0 Uhr in der Bolchenerstraße in Zehlendorf fünf Autos anzündet - drei Fahrzeuge der Marke "Audi“ und zwei des Fabrikates "Mercedes". Sie brannten vollständig aus. Zwei weitere Autos, ein "Skoda“ und ein "Opel“, wurden durch das Feuer beschädigt. Wenig später wurde die Polizei wieder alarmiert. Diesmal brannte es in Steglitz: Angezündet worden waren jeweils ein Auto in der Gutsmuthstraße und ein weiteres Fahrzeug um die Ecke in der Hackerstraße. Die Kriminalpolizei hat ihre Ermittlungen aufgenommen.

In den vergangenen Nächten standen immer wieder Autos in der Hauptstadt in Flammen.

Jede zweite Brandstiftung politisch motiviert

Ermittler des Landeskriminalamtes hatten vor Kurzem genaue Angaben zu verdächtigen Autobrandstiftern gemacht. Demnach ist fast die Hälfte aller Anschläge in Berlin politisch motiviert. Der Staatsschutz Berlin geht derzeit von einer unkontrollierbar großen Gruppe von Brandstiftern aus. Die Täter bei den politisch motivierten Taten sollen hauptsächlich aus der linksextremen Szene stammen. Es habe jedoch dieses Jahr auch Autos von Linken gegeben, die von Rechten angezündet worden seien.

Erst Ende Juli waren mehrere Fahrzeuge auf dem Gelände eines Automarktes in Berlin-Niederschöneweide in Flammen aufgegangen. Zuvor hatte es Fahrzeuge in Charlottenburg, Neukölln, Kreuzberg, Marzahn und Mitte getroffen. Trotz der zahlreichen Taten wurden erst 14 Verdächtige in diesem Jahr ermittelt.

Von einer breit organisierten Tätergruppe aus der linken Szene könne nicht ausgegangen werden, sagte Stefan Redlich, Leiter des Dezernats für politisch motivierte Kriminalität beim Berliner Staatsschutz. Vielmehr seien Einzelne bei den politisch motivierten Taten und Trittbrettfahrer bei den persönlich motivierten Taten verantwortlich. Redlich appelliert an die Bevölkerung, bei Brandstiftung nicht wegzuschauen. Er fordert, Angriffe auf privates Eigentum nicht zu akzeptieren. „Für uns ist wichtig, dass Gewalt als politisches Mittel der Auseinandersetzung mehr geächtet wird“, sagte er. Die Polizei allein könne die Serie von Brandstiftungen nicht stoppen.

( BMO mit dpa )