Die Spandau müssen ihr Wasser nicht mehr abkochen: Die Behörden haben das Trinkasser wieder für sauber erklärt. Nun wird nach der Ursache der Wasser-Verseuchung gesucht - insbesondere in Brunnen.
Das Trinkwasser ist wieder sauber, der Bakterien-Alarm aufgehoben. Dies teilte der Sprecher der Berliner Wasserbetriebe (BWB), André Beck; Morgenpost Online auf Anfrage mit. Die Ergebnisse der Analysen von Wasserproben in Brunnen wiesen keine coliformen Keime oder andere Qualitätseinschränkungen mehr auf.
Die Ursache für die Bakterienbelastung blieb aber immer noch unklar. Aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes werde das Trinkwasser im Wasserwerk Spandau deshalb desinfiziert. Außerdem seien zusätzliche „qualitätssichernde Untersuchungen“ geplant, teilten die Wasserbetriebe mit. Die Suche nach dem Auslöser für die Keime konzentriere sich nach wie vor auf die Brunnen in Spandau. Sie würden auf mögliche undichte Stellen überprüft. Brunnen, an denen Schäden zu vermuten sind, seien vorsorglich aus dem Betrieb genommen worden.
Dass die Ursache auf dem Gelände des Wasserwerks Spandau liegt, könne ausgeschlossen werden, sagte André Beck, Sprecher der Berliner Wasserbetriebe. 30 Brunnen in Spandau wurden auf mögliche undichte Stellen überprüft. Um die Suche weiter einzugrenzen, wurden 22 Brunnen vorsorglich gesperrt. „Im Moment wird nur noch aus acht Brunnen Wasser gefördert“, sagte Beck. Das Wasser von dort sei nachweislich keimfrei. Bis die Ursache gefunden ist, wird das Trinkwasser im Wasserwerk Spandau vorsichtshalber weiter mit Chlor desinfiziert.
Rund 200.000 Bürger Spandau waren bis zum Morgen aufgefordert, ihr Trinkwasser abzukochen, da in dem Wasser Fäkalkeime entdeckt worden waren. Die Wasserbetriebe hatten am Freitag zusätzlich sogenannten Notfall-Beutel mit 1,5 Litern keimfreien Berliner Wassers verteilt, das normalerweise bei Rohrbrüchen ausgeben wird.
Spandau war nicht der erste Fall in der Region in diesem Sommer. Anfang Juli war in Brandenburgs Hauptstadt und im Landkreis Barnim das Trinkwasser belastet. In Potsdam hatten Mäuse und ein Maulwurf die Verunreinigung ausgelöst.
BMO/ap