Mehrere hundert Demonstranten haben erstmals in Berlins Mitte gegen die künftigen BBI-Flugrouten protestiert und dabei den Berufsverkehr behindert. Sie trugen dabei auch ihr Vertrauen in die Politik zu Grabe.

Erstmals sind am Dienstag Fluglärmgegner durch Berlin-Mitte gezogen. Mehrere hundert Demonstranten aus der Hauptstadt sowie Brandenburg demonstrierten auf der Friedrichstraße und behinderten dort zeitweise den abendlichen Berufsverkehr. Ziel war das Bundesverkehrsministerium. Unter dem Motto „Wort halten - Vertrauen schaffen“ forderten sie, dass Flugzeuge vom neuen Hauptstadtflughafen in Schönefeld geradeaus starten und möglichst wenig bewohnte Gebiete überfliegen. Sie verlangten auch, das Nachtflugverbot auszuweiten und in Schönefeld kein internationales Drehkreuz für Umsteigeflüge einzurichten. Der neue Flughafen soll in einem Jahr eröffnet werden.

Demonstranten trugen mit einem schwarzen Sarg symbolisch Planungssicherheit und Vertrauen zu Grabe. Auf Transparenten hieß es: „Fluglärm macht krank“ oder „Platzeck und Wowereit, wann wohnt Ihr endlich in der Einflugschneise?“ Aus Lautsprechern erklangen Geräusche von startenden und landenden Flugzeugen.

Am kommenden Montag will die Fluglärmkommission abschließend über ihre Flugrouten-Empfehlungen beraten. Festgelegt werden die Routen aber auf Vorschlag der Deutschen Flugsicherung durch das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung. Es untersteht Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU).