Die Schlägerei zwischen zwei rivalisierenden Jugendbanden am U-Bahnhof Wittenau endete tödlich. Ein 15-Jähriger stach einem Kontrahenten ins Herz. Der Grund für den Gewaltexzess: Ein Schneeballwurf. Jetzt stehen gleich 20 Gewalttäter vor Gericht.

Nach einem tödlichen Streit zwischen zwei rivalisierenden Jugendbanden müssen sich seit Mittwoch 19 Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren sowie ein 21-Jähriger vor dem Berliner Landgericht verantworten. Einem 15-Jährigen wird Totschlag vorgeworfen.

Im Verlauf der Schlägerei soll der Schüler einen 17-Jährigen durch einen gezielten Messerstich in die Brust getötet haben. Das Verfahren findet zum Schutz der vorwiegend jugendlichen Angeklagten unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Der Vorfall soll sich am 11. Dezember vergangenen Jahres am U-Bahnhof Wittenau ereignet haben. Dem Staatsanwalt zufolge handelt es sich bei den Angeklagten um Mitglieder der Jugendgruppen „Tegel-Süd“ (TGS) und „Märkisches Viertel“ (MV).

Um eine Auseinandersetzung zu beenden, sollen sich die rivalisierenden Jugendlichen bewaffnet getroffen haben. Bei der Schlägerei seien sie mit Baseballschlägern, Messern und Schreckschusspistolen aufeinander losgegangen, heißt es. Dabei kam der Bruder eines 16-jährigen Angeklagten zu Tode. Der Staatsanwalt spricht von einer „Exzesstat im Rahmen der Schlägerei“.

Der Anlass für die Auseinandersetzung war nichtig. Nach Angaben des Staatsanwalts war die Gruppe aus dem Märkischen Viertel am Nachmittag von der gegnerischen Gruppe mit einem Schneeball beworfen worden, als sie auf dem Weg zum Weihnachtsmarkt war. Für das Verfahren hat das Gericht Termine bis August eingeplant. Der Prozess wird am 27. Mai fortgesetzt.