Drogen haben bis Ende Oktober in der Hauptstadt 100 Menschenleben gefordert. Das sind erheblich weniger als im Vergleich zu den Vorjahren.
In Berlin sind bisher deutlich weniger Menschen an ihrer Drogensucht gestorben als in den Vorjahren. Bis Ende Oktober registrierte die Gesundheitsverwaltung 100 Drogentote, 84 Männer und 16 Frauen. Bis Ende Oktober 2009 wurden 123 Menschen Opfer ihres Drogenkonsums, bis Ende Oktober 2008 waren es 125 Menschen, sagte Regina Kneiding, Sprecherin der Gesundheitsverwaltung.
Die Zahl der Drogentoten in der Hauptstadt ist seit dem Jahr 2000 mit 225 Opfern auf zuletzt 155 Tote im Gesamtjahr 2009 gesunken.
Viele Abhängige sterben an einer Überdosis Heroin. Manche Tote haben aber auch ein Drogengemisch im Körper. Oft werden dann Arzneimittel, Alkohol, Methadon und Kokain nachgewiesen.
Eine Ambulanz für die Abgabe von künstlichem Heroin (Diamorphin) an Schwerstabhängige gibt es in Berlin bisher nicht. Eine solche Stelle sei für 2011 in Planung, ergänzte Kneiding. Die Behandlung von Schwerstabhängigen mit Diamorphin ist in Deutschland seit 2009 unter strengen Auflagen erlaubt. Ziel ist es, die Zahl der Drogentoten weiter zu verringern. In Berlin wird die Zahl der Süchtigen, die an einem Diamorphin-Programm teilnehmen können, auf rund 300 geschätzt.
dpa/tj