Am Berliner Kanzleramt entsteht in den nächsten Jahren ein Neubau für das Bundesinnenministerium. Das Gebäude für bis zu 1600 Mitarbeiter soll 208 Millionen Euro kosten.
Minister Thomas de Maizière (CDU) setzte am Donnerstag den ersten Spatenstich – auf eigens angehäufter Erde, denn bei gefrorenem Boden ist an den tatsächlichen Baubeginn derzeit nicht zu denken. Der Neubau bietet für den Fall eines Komplettumzugs der Regierung auch Platz für die 250 Ministeriumsbediensteten, die noch in Bonn arbeiten. Ende 2014 soll der Bau fertig sein. De Maizière: „Ich würde mir wünschen, dass ich als Bundesinnenminister dann auch das Gebäude einweihen kann.“
Der Entwurf sieht bis zu neun Geschosse und eine fein gegliederte Fassade aus hellem Stein und Glas vor. Geliefert hat ihn die Architekten Thomas Müller und Ivan Reimann, deren Büro auch für das Auswärtige Amt am Werderschen Markt und die neuen Bürogebäude am Hackeschen Markt verantwortlich zeichnet.
Die Beschäftigten werden es beim Umzug in den Neubau nahe dem Hauptbahnhof nicht weit haben. Derzeit sitzt das Ministerium in zwei gläsernen Bürotürmen an derselben Straße nur eineinhalb Kilometer entfernt. Der Komplex genügt nach Ministeriumsangaben nicht mehr den Sicherheitsanforderungen. Außerdem schlage die Miete von gut 20 Euro je Quadratmeter jährlich mit insgesamt mehr als acht Millionen Euro zugute.
Das neue Domizil entsteht auf einem bundeseigenen Gelände, das bislang als Busparkplatz diente. Es liegt zwischen dem neun Meter hohen Stadtbahnviadukt, dem von einem Wall gesäumten Garten des Kanzleramts und der vier bis fünf Meter höher gelegenen Straße Alt Moabit. Zwei Plätze sollen das Ministerium zum Umfeld hin öffnen.