Rechtsextremismus

Europa-Center wehrt sich gegen Thor-Steinar-Laden

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Ende November war ein Laden mit Kleidung der Marke Thor Steinar in Berlin-Mitte geschlossen worden. Nun tauchten die Textilien im Europa-Center wieder auf.

Im Erdgeschoss des Europa-Centers wurde ein 23 Quadratmeter großes Geschäft von Shooters in Nordic Brands umbenannt. In den Regalen liegen seit Mittwochnachmittag vor allem Pullis und T-Shirts der Marke Thor Steinar, die gerne von Rechtsextremen getragen wird. „Wir sehen in dieser Mode eine radikale politische Äußerung und haben dem Betreiber eine fristlose Kündigung angedroht“, sagte Center-Manager Uwe Timm.

Der Mieter betreibe das Geschäft schon mehrere Jahre, habe aber bisher nur „junge Mode“ verkauft. Am Mittwochnachmittag habe er seinen Namen geändert und hauptsächlich Kleidung von Thor Steinar ins Sortiment genommen. Der Betreiber wollte sich nicht dazu äußern, wieso er sein Sortiment umstellte.

Erst Ende November 2010 hatte ein Laden mit Thor-Steinar-Textilien in Berlin-Mitte geschlossen, um eine Zwangsräumung zu verhindern. Gegen den Laden hatte es in den vergangenen drei Jahren zahlreiche Proteste, Gerichtsverfahren und auch gewalttätige Aktionen wie Steinwürfe gegeben. Letztlich setzte sich der Vermieter vor Gericht gegen Mediatex durch, weil er bei Abschluss des Mietvertrages nicht darüber informiert worden war, dass die umstrittene Marke Thor Steinar verkauft werden sollte.

Die Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus ging scharf mit dem Laden ins Gericht. „Ein solches Geschäft hat keinen Platz in Berlin und erst recht nicht in einem beliebten Einkaufszentrum der City“, erklärte die jugendpolitische Sprecherin Clara Herrmann. Durch diese Marke werde Nazi-Ideologie und Runen-Symbolik unters Volk gebracht.

Linke Gruppen kündigten im Internet Aktionen gegen das Geschäft an. Gegen den Thor-Steinar-Laden in Berlin-Mitte hatte es in den vergangenen drei Jahren zahlreiche Proteste, Gerichtsverfahren und auch gewalttätige Aktionen wie Steinwürfe gegeben. Letztlich hatte sich der Vermieter mit seiner Kündigung vor Gericht durchgesetzt, weil er bei Abschluss des Mietvertrages nicht über den Verkauf der umstrittenen Marke informiert wurde.

Manager Timm hofft, die Thor-Steinar-Kleidung auch aus dem Europa- Center möglichst schnell verbannen zu können. „Für solch eine Weltanschauung ist hier kein Platz.“ Timm äußerte die Hoffnung, dass es für den „ärgerlichen Vorgang“ vielleicht eine ganz simple Lösung geben wird: „Es ist bisher kein Kunde in den Laden reingegangen... .“

( dpa/sei )