Eine Schülerin hat einen 49 Jahre alten Berliner angezeigt, weil er sie über Monate fast täglich zum Sex genötigt haben soll. Das obdachlose Kind lebte in der Wohnung des Angeklagten. Zum Prozessbeginn hat dieser die Vorwürfe bestritten – die Anschuldigungen seien ein Racheakt des Mädchens.
Im Oktober 2008 hatte ein 13-jähriges Straßenmädchen durch Vermittlung einer Freundin Unterschlupf bei einem 49-jährigen Berliner gefunden. Bis Februar 2009 soll der Mann das obdachlose Kind fast täglich sexuell missbraucht haben. Am Dienstag hat vor dem Berliner Landgericht der Prozess begonnen.
Der Bauarbeiter bestritt die sexuellen Übergriffe in seiner Wohnung im Stadtteil Johannisthal. Vielleicht seien die Anschuldigungen ein Racheakt, sagte der Angeklagte. Zuvor sei es zum Streit über die Lebensweise des Mädchens gekommen.
Die Schülerin hatte den Mann angezeigt. Vor Gericht sagte die heute 14-Jährige. "Ich ekle mich vor mir selber, das war einer der größten Fehler meines Lebens“. Sie habe nicht gewusst, wohin sie sollte. Aus Angst, dass der Angeklagte ihr wehtut, habe sie fast jeden Tag mit ihm geschlafen. Wenn sie das nicht wollte, sei der Mann komisch geworden.
Der erste Kontakt habe sich entwickelt, weil sie Geld für einen Diskotheken-Besuch gebraucht habe. Ihre Freundin habe per Email den Kontakt hergestellt. Sie sei zu dem Mann gegangen und habe für 20 Euro mit ihm geschlafen, sagte sie über die erste Begegnung. Sie lebte in der Zeit nach der Anzeige in einem Heim.
dpa/jw