Berlins Schülern fehlt es flächendeckend an musikalischer Bildung, dieser Ansicht ist Anne-Kathrin Ostrop Musiktheaterpädagogin der Komischen Oper. Sie erlebt in Workshops die Defizite von Schüler. "Die Situation ist bereits verfahren", sagte sie Morgenpost Online. Der Zweck von Musikunterrich sei es eigentlich, Sozialkompetenz zu erwerben. "Unsere Kinder sollen nicht grobschlächtig, sondern sensibel werden." Doch das Wissen um die Kultur und die Fähigkeit, bewusst Musik zu hören, seien "deutlich geschwunden".
Ostrop . In anderen Bundesländern gebe es aber zumindest Initiativen wie die Aktion "Jedem Kind ein Instrument" in Nordrhein-Westfalen. Lokale Schwerpunkte gebe es in Berlin nicht mehr, nur noch 20 Prozent der Schulkinder hätten einen qualifizierten Musikunterricht: "Berlin ist ein einziger großer Problemkiez."
Die verschiedenen kulturellen Hintergründe der Kinder spielten in der Debatte erst einmal keine Rolle, sagte Ostrop. "Schließlich gibt es auch viele Chancen, wenn man Kinder aus unterschiedlichen Nationen in einer Klasse hat." Die Lehrer hätten aber oft nicht die Mittel, um etwa Musikethnologie zu betreiben.