Der Angeklagte redet nicht lange um die Tatsachen herum. Am Donnerstag gab der Mann aus Buckow zu, über 13 Jahre lang mehrere Mädchen sexuell missbraucht zu haben. Dafür hatte er unter anderem mit der Tochter eines Arbeitskollegen einen Modelvertrag abgeschlossen und das Mädchen für Fototermine angeboten.
Die Anklage klingt schockierend. Über 13 Jahre hinweg hatte ein Berliner minderjährige Mädchen mit verschiedenen Sexualpraktiken bis hin zu Vergewaltigungen missbraucht. Am Donnerstag begann der Prozess vor dem Berliner Landgericht mit dem Geständnis des Sexualtäters. „Es trifft soweit alles zu“, sagte der Mann.
Zum Teil hatte er die Kinder beim gemeinsamen Sex gefilmt. In einigen Fällen hatte er die Mädchen mit Drogen bewusstlos gemacht, bevor er sich an den schlafenden Kindern verging. Die drei hauptsächlich betroffenen Kinder waren im Tatzeitraum von 1996 bis Juli 2009 anfangs knapp vier bis elf Jahre alt. Ein viertes Mädchen soll der Mann geküsst haben. Insgesamt geht die Anklage von 69 Fällen aus.
Kurz bevor der Mann aufflog, hatte er mit einem der Opfer, der Tochter eines Arbeitskollegen, einen Modelvertrag geschlossen. Im Juni 2008 bot der Angeklagte die Zwölfjährige über das Internet an. Ein Polizist, der anonym informiert wurde, rief als Interessent an. Das Mädchen könne für hundert Euro pro Stunde nur mit Slip bekleidet fotografiert werden, kam das Angebot.
Das Gericht verlas ein Urteil von 1983, wonach der Mann wegen gefährlicher Körperverletzung zu drei Jahren Haft verurteilt worden war.
dpa/hed