Gesundheit

260 Schüler müssen wegen Masern daheim bleiben

An einer Dahlemer Waldorfschule sind mindestens sieben Kinder an Masern erkrankt. Wer nicht geimpft ist, muss ab sofort zu Hause bleiben. Der Schulleiter wehrt sich indes gegen Vorwürfe, dass der Ausbruch durch die anthroposophische Haltung vieler Eltern begünstigt wurde.

An der Rudolf-Steiner-Schule in Berlin-Dahlem sind die Masern ausgebrochen. Bislang sind mindestens sieben Krankheitsfälle an der Waldorfschule bestätigt geworden. Dazu kommen weitere Verdachtsfälle. Das Gesundheitsamt des Bezirks hat veranlasst, dass alle Schüler, die nicht geimpft sind, bis zum 29. Januar zu Hause bleiben müssen. Betroffen sei davon rund ein Drittel der 785 Schüler, sagte Schulleiter Friedrich Ohlendorf.

Er hält das Vorgehen des Gesundheitsamtes für „richtig und angemessen“. Es sei das das erste Mal in seinen elf Jahren als Schulleiter, dass eine ansteckende Krankheit an der Schule ausgebrochen ist, sagte Ohlendorf. Daher wehre er sich gegen das Vorurteil, dass Anthroposophen generell ihre Kinder nicht impfen würden. Die Impfrate in der Bevölkerung beträgt etwa 70 Prozent. An der Schule liege sie bei 66 Prozent, sagte der Schulleiter. Auch seine Kinder, die bei einem anthroposophischen Arzt in Behandlung wären, seien geimpft.

Die Krankheit hat vermutlich ein Kind eingeschleppt, das über Weihnachten in Indien war. Die Inkubationszeit beträgt bis zu zehn Tage. In dieser Zeit, in der das Kind noch keinerlei Symptome gezeigt hat, war die Krankheit bereits ansteckend.

( kla )