Schulreform beschlossen

Berlin hat seine Hauptschule abgeschafft

Foto: Amin Akhtar

Lange hat Berlin über die Schulreform gestritten, nun ist sie beschlossen. Das Berliner Abgeordnetenhaus hat sie am Donnerstagabend mit den Stimmen der Koalition von SPD und Linker verabschiedet. Die Oppositionsfraktionen von CDU und FDP votierten dagegen, die Grünen enthielten sich. Kern der Reform ist die Einführung der neuen Sekundarschule ab dem kommenden Schuljahr.

Ein Jahr hat Berlin über seine Schulen gestritten, nun steht fest: Die Hauptstadt fasst im Sommer ihre Haupt-, Real- und Gesamtschulen zu sogenannten Sekundarschulen zusammen. Sie bilden dann die einzige weiterführende Schulform neben den Gymnasien. Das Abgeordnetenhaus beschloss die Reform am Donnerstag mit den Stimmen von SPD und Linken.

Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) versprach den Schülern mehr Chancengleichheit, den Schulen mehr Eigenverantwortung. „Dies ist das Ende der Zwangsbeglückung von Schulen, es ist das Entlassen in Verantwortung und Freiheit.“ Der Linken-Bildungspolitiker Steffen Zillich sagte: „Das Stigma ‚Du bist Hauptschüler’ wird es nicht mehr geben.“ Gegen die Reform stimmten CDU und FDP, die Grünen enthielten sich.

Die Lehrergewerkschaft GEW, der Landesschülerausschuss und die Wirtschaft begrüßten die Entscheidung für ein zweigliedriges Schulsystem. Die Union warf dem Senat dagegen vor, unterschiedliche Schüler ideenlos nebeneinander zu setzen. „Ihnen ist es lieber: Alle sind etwas schlechter, aber dafür gleich“, sagte ihr Bildungspolitiker Sascha Steuer. Gymnasien würden benachteiligt.

( dpa/hed )