Angesichts des Desasters bei der Berliner S-Bahn hat der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) den Bund zum Handeln aufgefordert. „Ich bin sehr dafür, dass die Bundesregierung alle ihre Möglichkeiten nutzt, um die Bahnreform nachzubessern“, sagte Wowereit dem „Tagesspiegel“. Der Einfluss der Länder auf den Regionalverkehr müsse gestärkt werden.
Die bundeseigene Bahn sollte sich wieder am Gemeinwohl orientieren statt an wirtschaftlichen Überlegungen, forderte der stellvertretende SPD- Chef. „Hier steht die Bundesregierung in der Pflicht“, sagte Wowereit. Er könne die Empörung der Berliner über das Chaos bei der S-Bahn – einer Tochter der Bahn – gut verstehen.
Die Verkehrsgewerkschaft GBDA begrüßte die Entscheidung der S-Bahn, 300 zusätzliche Techniker für die Wartung der Züge einzusetzen. Gleichzeitig kritisierte die Gewerkschaft Deutscher Bundesbahnbeamten und Anwärter (GBDA) die Ankündigung von Verkehrssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD), Teile des Berliner Bahnnetzes neu auszuschreiben. In der Regel seien solche Neuausschreibungen mit dem Verlust von Arbeitsplätzen und einer Lohnabsenkung verbunden, erklärte der GBDA-Bundesvorsitzende Klaus-Dieter Hommel.