Ein Berliner Polizist, der einem vermeintlich toten Hotelgast Geld gestohlen hat, ist am Donnerstag zu acht Monaten Haft mit Bewährung verurteilt worden. Der 43-Jährige hatte sein Fehlverhalten vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten zugegeben. „Ich habe Mist gebaut. Warum, weiß ich nicht“, sagte er.
Der Vorwurf lautete Diebstahl mit Waffen. Der Beamte wurde schuldig gesprochen, im September 2009 während eines Einsatzes in einem Hotel eine Geldbörse mit 165 Euro gestohlen zu haben. Er trug dabei seine Dienstwaffe.
Der Beamte war in eine Falle gegangen, die seine Kollegen ihm gestellt hatten. Gemeinsam mit einem anderen Polizisten war er am 14. September in ein Hotel in Prenzlauer Berg gerufen worden. Ihm war gesagt worden, er solle die persönliche Habe eines ausländischen Hotelgastes sichern, der zuvor im Krankenhaus gestorben sei. Im Zimmer steckte der Polizist das am Fenster liegende Portemonnaie ein, ging damit auf die Toilette und nahm das Geld heraus. Die Scheine waren allerdings präpariert. Anhaftungen an seinen Händen überführten den Beamten des Diebstahls.
Nach Angaben der Staatsanwältin kam es zu dem fingierten Einsatz, weil gegen den 43-Jährigen „Verdachtsmomente im Raum standen“. Strafverschärfend wertete das Gericht, dass der Polizist seine „Stellung ausgenutzt hat“ und wegen eines Vergehens im Dienst, einem Verstoß gegen das Berliner Datenschutzgesetz, bereits vorbestraft ist.